Das Land Hessen hat das historische Schlossensemble Nidda versteigern lassen. Der Zuschlag ging an eine Berliner Grundstücksgesellschaft.
Preis und Identität des Käufers seien noch nicht bekannt. Die Gebote der fünf Interessenten hatten bei 150.000 Euro begonnen.
Das meldete die Frankfurter Rundschau online (Artikel nicht mehr verfügbar). Das Schloss im Wetteraukreis diente bis 2012 als Sitz des örtlichen Amtsgerichts, einer Mini-Behörde mit 3,5 Richterstellen.
Wie der Investor die 1200 Quadratmeter Gebäudeflächen und das 4600-Quadratmeter-Grundstück nutzen will, ist ebenfalls nicht bekannt. Gerüchte von einer luxuriösen Seniorenresidenz oder einem Pflegeheim machen die Runde.
Der Investor geht ein gewisses Risiko ein, denn die örtliche Politik muss eine neue Nutzung genehmigen.
Schloss Nidda steht auf den Grundmauern einer Wasserburg aus der Zeit um das Jahr 1100, die den Handelsweg von Frankfurt entlang der Nidda über den Vogelsberg schützte. Anfang des 17. Jahrhunderts ließ der Landgraf von Hessen-Darmstadt den Wassergraben zuschütten und die Burg zu einem Schloss umbauen.
Architektonisch war es eine Zeit des Umbruchs: Daher finden sich in der Fassade noch Elemente der Spätgotik aber auch bereits der Renaissance.
Seit 1874 war das Schloss Amtsgericht – mit eigenem Gefängnisbau im Schlosshof. Nun wartet man in Nidda gespannt darauf, was der Investor nach der Versteigerung aus der Hauptstadt mit der Immobilie vorhat – und ob er weiter die sommerlichen Theateraufführungen im Schlosshof dulden wird.
Nachtrag 2018/19:
In Nidda wartete man umsonst. Das Schloss stand auch nach der Versteigerung 2013 weiter leer. Zur Jahreswende 2018/19 haben die Büdinger Nicole und Axel Friedersdorf das Schloss erworden.
Sie wollen wieder Leben in die Räume bringen. Wie, das berichtet Holger Sauer im „Kreis-Anzeiger“.
Der Artikel steht hinter der Paywall. Bei Google News ist nur der erste Satz sichtbar.
Online-Lesen kann den Text nur, wer seine Daten preisgibt und zahlt.
Lage:
Schloßgasse 23,
63667 Nidda