Vor der Grundsteinlegung des Stadtschloss-Neubaus im Juni 2013 waren diese Pfähle im Weg. Alles musste raus, hieß die Devise im Schloss-Untergrund.
Bei der für die Entsorgung der historischen Stämme zuständigen Berliner Firma RWG 1 Baustoffrecycling kam man daraufhin flugs auf die Idee, das Totholz zu Geld zu machen. Motto: „Erwerben sie ein Stück Geschichte“.
Vom 21. bis 23. April 2013 wurden die Pfähle jeweils ab 11 Uhr im Abba-Hotel, Lietzenburger Straße 89, in Berlin-Wilmersdorf versteigert. Bereits ab dem 15. März konnte man sich in dem Hotel Pfähle und Bohlen in einer „Holzausstellung“ ansehen.
Der Transport kostete innerhalb Berlins 150 Euro. Ab 2000 Euro kamen die Pfähle kostenlos ins Haus. Das gesamte Holz könnte einen Preis von rund einer Million Euro erzielen. Die Firma hat bereits angekündigt, etwas vom Erlös für den Schloss-Wiederaufbau zu spenden.
Das „Antik-Holz“ eignet sich zum Schreinern exklusiver Möbel oder – bei den kleineren Stücken – immer noch für die Herstellung nachhaltiger Hohenzollernschloss-Souvenirs, die sich sicher lukrativ an Touristen verscherbeln lassen.
Wenn man sich daran erinnert, wie sich kantigen, bunt beklecksten Bruchstücke der Berliner Mauer seit 1989 wie von Geisterhand stetig vermehren und auf der ganzen Welt verteilen, ohne dass der Nachschub je versiegt, ist dem „Holz vom Berliner Schloss“ vielleicht auch noch eine große Zukunft in Kaminen und Vorgärten der Republik beschieden. Außerdem sollen solche Pfähle ja auch gegen Vampire helfen…