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Der Ochsenturm von Oberwesel



Der Ochsenturm in Oberwesel - Symbol städtischen Selbstbewußtsein aus dem Mittelalter
Der Ochsenturm in Oberwesel – Symbol städtischen Selbstbewußtsein aus dem Mittelalter

Wenn man durchs burgenreiche Mittelrheintal fährt, steht er irgendwann urplötzlich an der Straße: Der Ochsenturm von Oberwesel. Der prägnanteste von 16(!) erhaltenen Türmen der Stadtbefestigung des Rhein-Städtchens fällt durch seine Doppelstock-Bauweise auf:
Auf einen zinnenbewehrten Rundturm wurde noch ein achteckiges Mini-Türmchen (natürlich auch mit Zinnen) gesetzt, das früher noch von einem spitzen Turmhelm gekrönt wurde.

Diese eigenwillige Bauweise (genannt Butterfassturm) stammte aus Italien und galt zur Bauzeit des Turms um das Jahr 1400 in der Region als très chic. Der Turm der nahen Marksburg sieht verdächtig ähnlich aus.

Die Stadtmauer von Oberwesel war im Mittelalter stolze 2575 Meter lang, mit 21 Wehrtürmen: Auch ein Ausdruck städtischen Selbstbewusstseins einer Stadt, die durch Weinbau, Fischfang, Handel und Handwerk wohlhabend geworden war.

Allerdings hatte Oberwesel seinen Status als Freie Reichsstadt bereits 1309 verloren – ein Versuch sie 1391 im Weseler Krieg zurückzugewinnen schlug fehl – und so blieb die Stadt während der nächsten 500 Jahre unter der Herrschaft Kurtriers.

Mittelrheintal bei Oberwesel
Mittelrheintal bei Oberwesel
Der Ort quetscht sich lang gezogen zwischen Rhein und Felsen. Über den Dächern der Stadt thront die Schönburg (heute ein Hotel), die jedoch – was ungewöhnlich ist – nicht in die Stadtbefestigung einbezogen wurde.

Ein kurzer Stopp in Oberwesel lohnt allemal. Auch wegen des herrlichen Rhein-Panoramas… Besonders schön ist die Aussicht natürlich, wenn grade wieder das Feuerwerks-Spektakel „Rhein in Flammen“ ansteht.

Oberwesel ist übrigens eine Station des empfehlenswerten Rheinburgenwegs.