Lageplan der Überreste von Burg Wahrenholz, die Anfang des 20. Jahrhunderts noch sichtbar waren / Foto: gemeinfreiDas östliche Niedersachsen um das Jahr 1000: Eine ungemütliche Zeit. Scharmützel zwischen christlichen und heidnisch-slawischen Milizen örtlicher Warlords waren an der Tagesordnung.
Und US-Soldaten als Weltpolizisten liefen auch keine herum. Nordamerikaner feierten damals lieber zuhause Gelage mit dem zarten Fleisch fetter Prärie-Bisons.
In dieser misslichen Lage fanden die Einheimischen auf dem Gebiet des heutigen Niedersachsen angesichts der ständig auftauchenden Feinde Zuflucht in runden Wallanlagen. Man darf sich da jetzt keine massige Granit-Burg vorstellen: Die Befestigungen bestanden aus Holz und Lehm und einem tiefen Graben.
Wiedererstanden: Die runde Slawenburg Raddusch / Foto: Wikipedia / Pudelek (Marcin Szala) / CC-BY-SA-3.0Wenn im 9./10. Jahrhundert mal wieder plündernde und mordende christliche Horden durch die Niederlausitz zogen, kannte die slawische Landbevölkerung nur ein Ziel: hinein in eine der circa 40 runden Fliehburgen. Hier war man zumindest für den Moment sicher vor den Franken.
Wie diese runden Wallgrabenanlagen ausgesehen haben, kann man sich nahe der Stadt Vetschau im Spreewald genauestens ansehen. Das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie hat dort nämlich eine solche Befestigung nachgebaut: Die Slawenburg Raddusch.