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Tangermünde

Hochwasser Juni 2013: Pegel bei Tangermünde fällt nach Deichbruch / Elbe flutet Dörfer


Die Bilder zeigen die Deich-Bruchstelle bei Fischbeck



Tangermünde: Der Gefängnisturm der Burg / Foto: Burgerbe.de
Tangermünde: Der Gefängnisturm der Burg / Foto: Burgerbe.de
Gute Nachrichten aus der alten Kaiserstadt Tangermünde: Nachdem neue Rekordmarken zahlreiche Helfer auf den Plan gerufen hatten, die zum Kampf gegen das Hochwasser antraten, fällt der Pegel der Elbe dort nun deutlich.

Zurzeit liegt er bei 6,84 Meter, für Sonntag sind 6,15 Meter vorhergesagt.

Am vergangenen Montag lag der Scheitelpunkt des Elbe-Hochwassers in Tangermünde bei 8,20 Meter – einen halben Meter höher als bei der vorherigen „Jahrhundertflut“ 2002.

Die Entspannung der Lage in Tangermünde hat auch mit dem massiven Deichbruch am östlichen Elbufer bei Fischbeck, nördlich der Stadt z,u tun. Die Altstadt von Tangermünde liegt auf dem westlichen Elbufer.

Nun ergießen sich gigantische Wassermassen durch eine inzwischen 150 Meter breite Bresche im Deich Richtung Havelland durch den Ort Fischbeck und bilden einen riesigen See.

Auch durch den Abwurf großer Sandsäcke („Bigpacks“) durch Bundeswehr-Hubschrauber gelang es bislang nicht, die Lücke im Deich zu schließen. Zumindest wird das Loch nach großen Sandaufschüttungen aber nicht mehr größer, meldet dpa, hier via Zeit Online.

Die Bundeswehr versucht zur Stunde, den Deichbruch durch das gezielte Versenken von Schiffen zu schließen.

Am Montagabend wurde im Landkreis Havelland als Reaktion auf den Deichbruch bei Fischbeck ein rund 3,5 Kilometer langer Notdeich fertiggestellt, meldet heute.de.

Offenbar ist die Elbe dabei, sich wieder ihren alten Lauf vor der Eindeichung zu suchen, vermutet Claus-Dieter Steyer im Tagesspiegel.

Damit wäre auch die Chance verbunden, den übergelaufenen Fluss in den alten Rinnen durch Sandsackbarrieren zu kanalisieren und die Überschwemmung weiterer Dörfer in Sachsen-Anhalt und Brandenburg zu verhindern.

Auch die historische Klosterstadt Jerichow ist bedroht. Mit einer Flut aus Richtung Norden hatte man in der Stadt, die nach Westen hin durch Deiche gegen die Elbe geschützt ist, nicht gerechnet.

In der Nacht zu Mittwoch wurden die Bewohner des Dorfs Wust nordöstlich von Jerichow aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen, meldet die dpa. Am Mittwochmorgen wurden auch die Menschen in Klietz und Kamern aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen.

„Tangermünde kämpft gegen das Wasser“ – Ein Video zum Elbhochwasser 2013 und der Situation in Tangermünde vor dem „rettenden“ Deichbruch:


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Nach Deichbruch in der Altmark 2013: Hochwasser bedrohte Klosterstadt Jerichow



Das Kloster von Jerichow
Schlichte Backstein-Romanik: Das Kloster von Jerichow / Foto: Wikipedia/Manfred Heyde/CC BY-SA 3.0
Der Deichbruch bei Fischbeck im Juni 2013 hatte die Lage für Tangermünde entschärft. Doch nun ergießen sich Millionen Liter Elbwasser pro Sekunde in die Altmark. 7000 Menschen werden evakuiert. Teile von Sachsen-Anhalt und Brandenburg werden zum See. Tausende Bundeswehrsoldaten sind im Einsatz.

Sie versuchen, den Deichbruch durch gezieltes Versenken von ausrangierten Lastkähnen vor der Einbruchsstelle zu schließen.

Mehrere Städte sind nun sozusagen „von hinten“ aus bedroht. Dazu gehört Jerichow südlich der Deichbruchstelle – bekannt durch sein historisches Kloster. Der Elbdeich liegt nur wenige Meter vom Kloster entfernt. Er hielt bislang stand.

Das Wasser hat die Bundesstraße 107 zwischen Jerichow und Fischbeck überflutet. Zur Stunde nähert sich die Flut von Norden der Stadtgrenze Jerichows.

Das THW ist vor Jerichow im Einsatz und versucht, die Dämme zu halten und unterspülte Stellen zu reparieren. Das meldet die Online-Ausgabe der Meinerzhagener Zeitung.

Wie der Sender „n-tv“ meldet, will die Landesregierung von Sachsen-Anhalt den Einsatz nun selbst koordinieren, weil sich die Lage im Jerichower Land so zugespitzt hat. Eine enge Koordination mit dem Nachbar-Bundesland Brandenburg und ein größerer Bundeswehreinsatz seien notwendig.

Die Zeitung Volksstimme meldet am Montag um kurz nach 18 Uhr, dass 37 Feuerwehrleute aus Wutha-Farnroda, Ruhla und Hörselberg-Hainich nach Parey und Jerichow unterwegs sind.

Ihre Aufgabe wird die Sicherung der Dämme im Bereich des Zusammenflusses von Elbe und Havel sowie des Elbe-Havel-Kanals sein.

Der Kreuzgang von Kloster Jerichow / Foto: Wikipedia/Ingo2802
Der Kreuzgang von Kloster Jerichow / Foto: Wikipedia/Ingo2802/CC BY-SA 3.0
Das 7000-Einwohner-Städtchen ist historisch bedeutsam: 1144 gründete sich hier ein Prämonstratenser-Chorherren-Kloster. Stiftskirche und Klausur entstehen im Stil der Backsteinromanik. Hochwasser ist hier ein „alter Bekannter“.

1336 wurde die Stadt durch die Fluten der Elbe fast vollständig zerstört. 1552 brachte die Reformation das Ende des Klosters, der Dreißigjährige Krieg ließ einige Jahrzehnte später erhebliche Verheerungen zurück.

Dass die Gebäude heute so gut erhalten sind, verdanken sie dem geschichtlich interessierten Preußen-König Friedrich Wilhelm IV. (er ließ die Klosterkirche restaurieren) – und dem harten Alkohol.

Um 1870 wurden die Stiftsgebäude nämlich als Brauerei, Sprit- und Branntweinbrennerei genutzt. 1902 zog ein psychiatrisches Krankenhaus ins Kloster (heute AWO-Fachkrankenhaus). Das Fachkrankenhaus wurde wärhend des Hochwassers geschlossen.

In die Sanierung des Klosters sind nach der Wende mehrere Millionen Euro an Stiftungs- und Denkmalschutzmitteln geflossen. Ein Einbruch der Elbe ins Kloster wäre eine Katastrophe.

Nachtrag 20.6.2013: Die Deiche bei Jerichow haben gehalten. Am 17. Juni haben in Jerichow die Aufräumarbeiten begonnen, da sich das Wasser immer mehr zurückzieht. Deichwachen müssen in Jerichow und Klietznick nicht mehr laufen. Die Grundschule Jerichow hat wieder geöffnet.



Weitere Links:
Volksstimme.de: „Elbe flutet Dörfer in der Altmark
„n-tv“: „Sachsen-Anhalt wird zum Meer

Das Video zeigt das Elbe-Hochwasser 2013 in der Region Magdeburg/Stendal/Jerichow:


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Schlossstadt Tangermünde kämpfte gegen das Hochwasser


Tangermünde bei "normalem" Pegelstand: Burg und Altstadt grenzen an die Elbe. Foto: Burgerbe.de
Tangermünde bei „normalem“ Pegelstand: Burg und Altstadt grenzen an die Elbe. Foto: Burgerbe.de
Der Scheitel des Elbe-Hochwassers hat die historische Altstadt von Tangermünde in Sachsen-Anhalt im Juni 2013 passiert.

Die Stadt in der Altmark, bekannt durch ihre große Burg/Schloss-Anlage, rief Freiwillige zum Füllen von Sandsäcken auf (inzwischen hat sich das erledigt, die Stadt dankt den Helfern).

Nach einem Deichbruch nördlich von Tangermünde sinkt das Wasser der Elbe (und auch des Tangers), die Elbe flutete jedoch tagelang unkontrolliert Richtung Havelland.
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