Wie frisch aus dem Baumarkt: Motten-Nachbau in Herne 2010 / Foto: Burgerbe.deDer Bau einer mittelalterlichen Holzburg für 350.000 Euro war eines der aufwendigsten Projekte zur Ausstellung “Aufruhr 1225! Ritter, Burgen und Intrigen” im Jahr 2010 im Ruhrgebiet.
Wochenlang reckte sich auf einem kleinen Hügel vor dem LWL-Museum für Archäologie in Herne ein nagelneuer, originalgroßer hölzerner Burgturm mit Palisade in den wolkigen Himmel, eine sogenannte Motte.
Tausende besuchten die „Holzburg wie im Mittelalter“ und schauten von oben über das eher triste Herner Zentrum.
Nach Ende der Ausstellung stellte sich natürlich die Frage, wohin mit dem akkurat gezimmerten, 22 Meter hohen Bauwerk (bei dem auch das Stille Örtchen in Form eines Erkers nicht vergessen worden war). Weiterlesen »Wie die Herner Motte ins Sauerland kam
Der Westflügel von Schloss Wolfach / Foto: Eribula / CC-BY-SA-3.0Bis heute erhaltene Burgen haben sich meist aus Vorgängerbauten entwickelt, die wiederum oft an die Stelle mittelalterlicher Turmhügelburgen (sogenannter Motten) getreten sind.
Diese Baugeschichte ist für Historiker natürlich hochinteressant, aber dummerweise meist nur schwer nachzuvollziehen, da Grundmauern wiederverwendet und andere Fundamente bei Erweiterungen einfach überbaut wurden.
Um nach Vorgängerbauten zu suchen, müsste man eigentlich im Hof und Keller jeder Burg Grabungen veranstalten. Etwas mühsam. Auf Schloss Wolfach ging man einen zeitgemäßeren Weg.