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Hochwasser Mulde

Hochwasser: Duisburger Rocker räumen Schloss Podelwitz auf



Schloss Podelwitz in Colditz an der Mulde / Foto: Wikipedia Z. Thomas
Schloss Podelwitz in Colditz an der Mulde / Foto: Wikipedia Z. Thomas/CC BY-SA 3.0

In Duisburg sorgen die Auseinandersetzungen zwischen bewaffneten Rockerbanden regelmäßig für Angst und Schrecken. Im sächsischen Hochwassergebiet zeigten sich die Duisburger „Hell’s Angels“ jetzt von ihrer besten Seite und packten kräftig mit an – sehr zur Freude der örtlichen Helfer. Darüber berichtet „Der Westen“.

Journalisten lotsten den 50 Mann starken Trupp der Kuttenträger aus Duisburg und Leipzig nach Colditz-Podelwitz und -Tanndorf. Dort wartete der örtliche Feuerwehr-Chef mit seiner 18-Mitglieder-Truppe bislang vergeblich auf die angeforderte Verstärkung.

Die Rocker schaufelten stundenlang Schlamm weg, stellten Zäune auf, räumten die geflutete Technik des Maschinenbaumeisters Peter Bulnheim auf und sorgten für Ordnung auf Schloss Podelwitz. Allerdings nahmen nicht alle Anwohner die Hilfe der muskelbepackten Biker an.

Schloss Podelwitz ist ein Wasserschloss dem Restaurant Schlossstube und Übernachtungsmöglichkeit. Es beherbergt auch eine Heimatstube, ein kleines Museum, in dem Familie Knochenmuß Stücke aus der sächsischen Heimatgeschichte zeigt.

Beim vorherigen „Jahrhundert“-Hochwasser der Mulde war das Schloss am 13. August 2002 geflutet worden. Am Wirtschaftsgebäude brach der Nordgiebel durch Unterspülung zusammen.

Durch Spenden, Landes- und Bundesfördermittel konnten die Schäden bis 2004 wieder beseitigt werden. Gelegentlich finden dort Biker-Treffen statt.

Links:
Website von Schloss Podelwitz
Und hier geht’s zum Artikel der WAZ (via „Der Westen“): „Duisburger Hell’s Angels halfen Hochwasseropfern in Sachsen

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Schloss Grimma: „Sachsens Geburtshaus“ stand unter Wasser



Das Schloss in Grimma während der Sanierung / Foto: Wikipedia/z Thomas
Das Schloss in Grimma während der Sanierung / Foto: Wikipedia/z Thomas/CC BY-SA 3.0

Es ist ein Trauerspiel: Die über die Ufer getretene Mulde beschädigt weiter historische Bausubstanz in Sachsen. Das erst 2012 nach Hochwasserschäden für 14,5 Millionen Euro fertig sanierte Schloss in Grimma, das „Geburtshaus Sachsens“, steht erneut 80 Zentimeter hoch unter Wasser und ist auch außen komplett umspült. Der Schaden dürfte immens sein. Das meldet die Deutsche Presse-Agentur.

Das dortige Amtgericht in der Klosterstraße 9 ist zurzeit „wegen Überflutung“ geschlossen. Verhandlungen finden nach Auskunft des Justizministeriums in einem anderen Gebäude an der Leipziger Straße 91 statt.

Das Schloss wurde im Jahr 1200 zuerst erwähnt. Die Wettiner bauten es im 15. Jahrhundert zu einer ihrer Residenzen aus. Als „Geburtshaus Sachsens“ wird das Schloss bezeichnet, weil der spätere Herzog von Sachsen und Begründer der albertinischen Linie des Königshauses Wettin, Albrecht der Beherzte, im Jahr 1443 im Schloss Grimma geboren worden war.

Im Schloss werden heute 2.500 Quadratmeter durch das Amtsgericht Grimma und die Staatsanwaltschaft Leipzig, Außenstelle Grimma, genutzt. Das Schloss war bereits durch das Hochwasser 2002 stark beschädigt worden und musste deswegen für besagte 14,5 Millionen Euro saniert werden.

Um die alten Mauern gegen Hochwasser widerstandsfähig zu machen, ist die Schlossfassade mit Schlämmen abgedichtet worden. Nun wird man sehen, ob das geholfen hat. Außerdem wurde eine unterirdische „Dichtwand“ eingezogen, die das Eindringen von hochgepresstem Grundwasser verhindert sollte.

Die hier verlinkte kurzen Meldung der dpa (via Freie Presse): „Amtsgericht im historischen Schloss Grimma vollgelaufen“ ist dort nicht mehr online verfügbar.

Nachtrag 6.6.2013: Die Flut in Grimma ist abgelaufen, die Schäden werden gerade sichtbar. Nach Angaben der Stadt haben sich etwa 15.000 Kubikmeter Müll angesammelt.

Jetzt wird im Ort diskutiert, ob es gerechtfertigt war, dass Bürgerproteste den 40 Millionen Euro teuren Bau von Spundwänden an der Mulden-Seite der Altstadt jahrelang aufgehalten haben. Die Wände werden erst in vier Jahren völlig fertig sein. Sie sollen Grimma dann vor Hochwassern, die statistisch alle 100 Jahre zu erwarten sind, schützen.

Mehr dazu in einem Artikel von Heike Baldauf bei Spiegel Online: „Die Flut kommt vier Jahre zu früh

Hier ein Video, das die Gewalt des nach Grimma einströmenden Wassers zeigt. Auch das Schloss ist zu sehen.


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