Es gibt ganz schön einfallsreiche Wege, um Geld für Burgen zu sammeln. Der Künstler Peter v. Krusenstern beschreitet einen davon.
Aus einem Foto der Bielefelder Sparrenburg, das der Künstler in meinem Blog entdeckt hat, soll in einer Gemeinschaftsaktion eine 2 x 1,50 Meter große Collage werden. Motto des Ganzen: „PatchArt“.
Dabei malt jeder teilnehmende Künstler einen kleinen, rechteckigen Teil des Bildes – das bunte, patchworkartige Gesamtwerk wird dann für den Guten Zweck verkauft. Das Geld fließt zu jeweils 50 Prozent in den Erhalt der Sparrenburg und ans Berliner Jugend-Projekt Arche.
Der eigenwillige Turm der Altenburg über Bamberg / Foto: Burgerbe.de / Foto oben: Wikipedia / Ermell / CC-BY-SA 4.0Woher hat Ernst Theodor Amadeus („E.T.A.“) Hoffmann nur die Ideen für seine populären Gruselgeschichten genommen? Vielleicht hat das ja auch etwas mit einer ungewöhnlichen Wohnung zu tun. Von 1808 bis 1813 wohnte der Schriftsteller häufig auf der Altenburg über Bamberg.
In einer kleinen Klause in einem Turm der Burgmauer fühlte der Literat sich so heimisch, dass er die Wände mit Zeichnungen und Karikaturen Bamberger Bürger bemalte.
Update: Dieser Artikel gibt den Stand von 2007 wieder. Inzwischen sind die Mauern saniert, und Burg Altena hat mit ihrem Erlebnisaufzug einen ganz neuen Besuchermagneten.
Malerisch sah anders aus. Der Innenhof von Burg Altena im Sauerland war ab Ende September 2007 aufgerissen, Besucher liefen knirschenden Schrittes durchs Kiesbett. Diverse Baustellenschilder und Absterrungen standen herum. An den Burgmauern wurde unübersehbar vor Steinschlag gewarnt.
Schuld war das vermaledeite Regenwasser im Zusammenspiel mit Efeu und Frost. Das Efeu sorgt für Spalten im Mauerwerk. An einem Regentag sickerten rund 12.000 Liter durch die Mauern. Und der Regen wusch den Mörtel aus. Kann sich erstmal Wasser in den Mauern ansammeln, kommt es zu massiven Frostschäden.
2001 brach bereits ein tonnenschwerer Brocken aus den Außenmauern. Diese hatten danach begonnen, sich an einigen Stellen bedrohlich nach außen zu wölben. Teile des Mauerwerks waren einsturzgefährdet.
Zu einer alten Burg gehört ein langer Schlüssel. Den hat die nette Burgführerin in der Gesäßtasche, und der Fünfjährige, der ununterbrochen von der Ritterwoche im Kindergarten brabbelt, darf auch mal aufschließen. Wenigstens dabei ist er ruhig.
Der Rundgang durch die 1231 erstmals erwähnte Anlage geht durch das Schartentor (erbaut um 1300), dessen Besonderheit auf den ersten Blick auffällt: Es wurde im Lauf der Zeit deutlich verkleinert.
Das ursprüngliche, recht große Tor geht auf die Angewohnheit der adeligen Bewohner zurück, hoch zu Ross bis in den inneren Hof zu reiten. Aus dem Feld wurde dazu extra eine Pferde-Treppe geschlagen.
Das Tor zur Marksburg
Mit dem Aufkommen der Feuerwaffen erwiesen sich die Riesentore allerdings als, nunja, Einfallstore für die Kanonenkugeln der Feinde. Sie wurden daher schleunigst verkleinert.
Damit verbundener Nachteil: Die hochwohlgeborenen Herschaften mussten nun beim Einreiten auf ihre Köpfe achten.
Das besagte Schartentor ziert auch noch eine Pechnase. Diese sieht zwar aus wie eine mittelalterliche Toilette, war aber eher zum Herunterschütten weit unangenehmerer Substanzen auf ungebetenen Besuch gedacht.
Die Burg ist nur im Rahmen einer solchen Tour zu besichtigen, was sich aber durchaus lohnt.
Die Marksburg ist übrigens die einzige nie zerstörte Höhenburg am Rhein. Allerdings hat der Zahn der Zeit gründlich an ihr genagt. Besonders interessant ist der Blick auf die Kleine und Große Galerie mit ihren Kanonen.