Burg Düben: Abwasser-Fontäne setzt Teile der Stadt unter Wasser
Durch das extreme Hochwasser der sächsischen Mulde im Sommer 2013 ist eine Abwasserleitung im Garten der Burg Düben nördlich von Leipzig geplatzt. Nach Angaben der Leipziger Volkszeitung hatte das eine vier Meter hohe Abwasser-Fontäne zur Folge.
Diese setzte innerhalb kurzer Zeit den Burggarten und Teile der Stadt Bad Düben unter Wasser. Anwohner fürchteten schon, die Mulde habe die Spundwände eingedrückt und erhgieße sich in die Stadt. Doch der Hochwasserschutz hielt.
Die Polizei setzte sofort Pumpen ein, die ohnehin bereit standen. Am Abend traten 150 Freiwillige in Aktion, die die Stadt mit Sandsäcken weiter gegen das Mulde-Hochwasser sicherten.
Um die Brücke in der Nähe der Burg in ihrer Verankerung zu halten, wurden darauf über Nacht zwei 40 Tonnen schwere Laster abgestellt. Inzwischen hat das Hochwasser seinen Scheitelpunkt überschritten. Der Pegel der Mulde geht bereits wieder stark zurück
Die einst slawische Burg Dibni an einer Furt durch die Mulde wird bereits im Jahr 981 erwähnt. Der heutige Bergfried wurde dann 1206 von Einwanderern aus Flandern aus Resten dieser Burg errichtet.
Sie hielt mehr als 200 Jahre, bis sie 1450 bei einer der damals üblichen Adelsfehden zwischen den Brüdern Friedrich und Wilhelm von Thüringen vollständig zerstört wurde. Doch bald folgte der Wiederaufbau als kursächsischer Verwaltungssitz.
Die unscheinbare Burg hatte einige prominente Bewohner und Besucher: Philipp Melanchthon junior war hier im Jahr 1554 der örtliche Amtsvorsteher. Während des Dreißigjährigen Krieges schaute Schwedenkönig Gustav Adolf vorbei, während des Siebenjährigen Krieges der preußische Landräuber König Friedrich II.
Napoleon rastete im Oktober 1813 ein paar Tage im Schloss, die nach eigenem Bekunden die schlimmsten seines Lebens waren, da die politisch-militärische Lage nach Niederlage und desaströsem Rückzug der Grand Armée völlig unübersichtlich war.
Wenige Tage später verlor er die Völkerschlacht bei Leipzig.
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