Staatsbesuche waren in der alten Bundesrepublik eine ganz große Sache mit reichlich Platz in der Tagesschau. Noch der letzte blutrünstige Diktator und juwelenbehängte Potentat in Fantasieuniform wurde mitsamt Entourage ehrergiebigst hofiert – und durfte auf reichlich Entwicklungshilfe und Bürgerschaften für den Kauf deutscher Qualitätsprodukte inklusive Waffen rechnen.
Der langjährige britische Thronfolger Prinz Charles hat eine Konferenz auf Schloss Langenburg bei Schwäbisch-Hall besucht. Der Royal übernachtete ohne Camilla im fürstlichen Schloss und hat Deutschland gestern nach knapp 24 Stunden Aufenthalt wieder verlassen.
Das Schloss ist im Besitz der Familie zu Hohenlohe-Langeburg, und die Eigentümer sind auch noch um ein paar Ecken mit dem britischen Zweig des Hauses Sachsen-Coburg-Gotha (heute: Windsor) verwandt. Prinz Charles ist ein Onkel zweiten Grades von Philipp Fürst zu Hohenlohe-Langenburg.