Doch in den Erhalt der Burg investierte der Gründer der spanischen Restaurantkette Telepizza dann doch nicht. Die Hotel-Idee hat sich zerschlagen, die Falkenzucht hat er eingestellt. Die Anlage verfällt zusehends und wird zur Ruine.
Der Landkreis Eichsfeld hat jetzt reagiert und eine Sicherungsverfügung erlassen. Die Untere Denkmalbehörde soll das Burggelände nun sichern. Die Kosten werden dem Eigentümer in Rechnung gestellt.
Pujals (heute 70) will seinen Besitz seit Sommer 2016 wieder veräußern, findet aber keinen zahlungskräftigen Käufer. Die Gemeinde Wachstedt (505 Einwohner), in der die Burg liegt, sieht sich zum Kauf nicht in der Lage.
Bekannt ist die Burg durch ein ehemaliges Burglokal und die und die ehemalige Zuchtstation mit ihren spektakulären Greifvogelschauen mit europaweitem Ruf. Pujals investierte zunächst in die Falkenzucht, verkaufte den Bestand dann jedoch, vorwiegend auf die arabische Halbinsel, und ließ die Zucht einstellen.
Die Burg stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sie war jahrhundertelang im Besitz der Mainzer Erzbischöfe.
Im Dreißigjährigen Krieg haben schwedische Truppen hier oben schwer gewütet. Im letzten Kriegsjahr wurde die Befestigung vollständig zerstört.
1650 bauten die Mainzer ihren Vorposten im Eichsfeld auf dem alten Grundriss mit dem dreieckigen Burghof wieder auf. 1802 war die geistliche Vorherrschaft schließlich gebrochen, und die Preußen zogen ein.
Zuletzt wurde die Burg 1967 als DDR-Staatseigentum renoviert. Bereits 2013 hatte die Untere Denkmalbehörde Sicherungsmaßnahmen an Dach und Mauerwerk angeordnet. 2015 kaufte dann der Spanier das Denkmal. Der hohe Preis von fünf Millionen Euro kam wohl durch die vielen wertvollen Tiere des Falkenhofs zustande, darunter viele Gerfalken.
Weiterlesen:
Der MDR Thüringen berichtete online: „Denkmalschutz: Burg Gleichenstein verfällt“ (Artikel nicht mehr verfügbar)
Jürgen Backhaus schrieb im Juli 2016 in der Thüringer Allgemeinen: „Burg Gleichenstein steht wieder zum Verkauf“