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Schloss Kirchberg wird Bauernakademie und Flüchtlingsheim



Schloss Kirchberg in Kirchberg an der Jagst / Foto: Wikipedia / Klaus Graf von Archivalia / CC-BY-SA 3.0
Schloss Kirchberg in Kirchberg an der Jagst / Foto: Wikipeida / Klaus Graf von Archivalia / CC-BY-SA 3.0

Besitzerwechsel auf Schloss Kirchberg in Kirchberg an der Jagst: Die Stiftung „Haus der Bauern“ aus Schwäbisch Hall hat das ehemalige fürstlich-hohenlohische Schloss von der Evangelischen Heimstiftung gekauft. Die neue Eigentümerin will im Schloss eine „Akademie für ökologische Land- und Ernährungswirtschaft“ einrichten.

Über den Kaufpreis wurde nichts bekannt. Er dürfte aber deutlich unter drei Millionen Euro gelegen haben (für 2,95 Millionen Euro war das Schloss zuletzt auf dem Markt).

Wie die Zeitung Heilbronner Stimme berichtet, sollen Witwenbau und Marstall an den Landkreis Schwäbisch Hall vermietet werden. Dieser wolle in den beiden Schlossflügeln bis zu 150 Flüchtlinge unterbringen. Bis 2012 diente das Schloss noch als Alten- und Pflegeheim.

Foto: Wikipedia / Bernd Haynold / CC-BY-SA 2.5
Das beschauliche Kirchberg an der Jagst mit seinem Schloss (rechts im Bild) / Foto: Wikipedia / Bernd Haynold / CC-BY-SA 2.5

An der Stelle des heutigen Schlosses entstand um 1240 eine erste Burg. Mit der Stadtgründung Kirchbergs wurde die Burg Teil der Stadtbefestigung.

1590 bis 1597 wurde die Burg dann weitgehend abgerissen und durch das Haus Hohenlohe auf den Fundamenten ein Renaissanceschloss errichtet. Schloss Kirchberg und das umgebende Land waren dann fast durchgehend im Besitz des Familie. Bis zu ihrem Aussterben 1861 saß hier die Linie Hohenlohe-Kirchberg – kleine Reichsfürsten mit großem Selbstbewußtsein.



Und weil jedes noch so winzige Territorium einen Herrschaftssitz brauchte, ließen die Hohenlohes Schloss Kirchberg in den Jahren 1738 bis 1745 zum Rokoko-Residenzschloss ausbauen – unter anderem kamen Witwenbau, Marstall und ein Festsaal hinzu.

Zur Belustigung adeliger Besucher hielt man sich ein Raritätenkabinett im Wehrturm. Nach 1861 übernahmen die von Öhringen das Ruder. Nach Ende des Ersten Weltkriegs zog ein Museum ins Schloss.

1952 kaufte die Evangelische Heimstiftung das Schloss und richtete ein Altenheim ein. Die museale Inneneinrichtung wanderte ins nahe gelegene Schloss Neuenstein.

Der 2011 gegründete Kunst- und Kulturverein „AufgeSCHLOSSen“ soll weiter Räume im Schloss für Ausstellungen mieten dürfen.




Weiterlesen:
Die Heilbronner Stimme meldet: „Schloss wird Bildungszentrum und Flüchtlingsheim
Mehr zum Kunstverein aus dem Hohenloher Tageblatt: „Schloss ist „AufgeSCHLOSSen“ (Artikel ist nicht mehr online)
Die Pressemitteilung der Evangelischen Heimstiftung (PDF): „Schloss Kirchberg wechselt den Besitzer“ ist nicht mehr online verfügbar