Über der schmucken Altstadt von Mayen, wo es leckeren Kuchen gibt, erhebt sich die Genovevaburg mit dem 34 Meter hohen Goloturm.
Das ist insofern bemerkenswert, weil die Burg bereits 1689 niedergebrannt war, 1803 als Abrissobjekt verkauft wurde, 1902 gleich nochmal abbrannte und sich 1944/45 als beliebtes Bombenziel der Alliierten erwies.
Aber die Burg steht immer noch da.
Ihre Geschichte beginnt um 1280: Der Trierer Erzbischof Heinrich von Finstingen traute seinem kriegerischen Kölner Amtsbruder nicht so recht und baute auf einer Felskuppe an der gemeinsamen Grenze in der Eifel eine Befestigung. Am Fuß dieser bischöflichen Burg bildete sich schnell eine kleine Siedlung, die bereits 1291 Stadtrecht erhielt: Mayen.
400 Jahre lang konnte die Genovevaburg ungestört die Gegend beherrschen. Dann kam der Pfälzische Erbfolgekrieg, und mit ihm französische Truppen, die reihenweise Burgen zerstörten. 1689 war die Genovevaburg dran.
Der Trierer Erzbischof Johann VIII. Hugo von Orsbeck ordnete allerdings schon im Folgejahr den Wiederaufbau an. 1707 ließ der Bischof die Anlage durch eine Unterburg aus Basaltlava ergänzen. Am Tor prangt heute noch sein Wappen.
Unter Napoleon war dann Schluss mit dem Kurfürstententum. Die Bischofs-Burg wurde französisches Staatseigentum und 1803 verkauft. Eine Abbruchgenehmigung gab es gleich dazu. Ostturm und Oberburg wurden daraufhin abgerissen.
1830 kaufte der Mayener Richter Cadenbach die Ruine und begann mit dem Wiederaufbau. Nach mehreren Besitzerwechseln zerstörte dann 1902 ein Feuer weite Teile der Burg. Für den Wiederaufbau in ihrer heutigen Form sorgte ab 1918 der Ingenieur Arend Scholten.
Seit 1938 gehört die Burg der Stadt Mayen. Die war nach dem Krieg erstmal 40 Jahre lang mit der Reparatur von Bombenschäden beschäftigt.
Heute beherbergt die Burg das Eifelmuseum mit dem Deutschen Schiefermuseum. Gänge unter der Burg sind als Schaubergwerk ausgebaut und zeigen wie früher in der Eifel Schiefer gewonnen wurde.
Von Juni bis August finden im Burghof die Burgfestspiele Mayen statt. 2016 werden hier Pinocchio, Madame Butterfly und Ewig jung gezeigt.
Die Burganlage kann man sich aber auch ohne Museumseintritt anschauen. Eindrucksvoll ist die Brücke, die sich über den früheren Burggraben (heute: Ringstraße) spannt.
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Mehr zur Burg auf der Seite Mayen.de
Seite der Burgfestspiele Mayen
Die Geschichte der Burg als Youtube-Video von Rhein-Eifel-TV: