Wer im Mittelalter von Westen her ins wohlhabende Bistum Trier einfallen wollte, der musste an der Saarburg vorbei: Eine mächtige Höhenburg (Maße: 127 x 50 Meter) über dem gleichnamigen Städtchen.
Erbaut hat sie Graf Siegfried von Luxemburg eine Generation vor der ersten Jahrtausendwende (die Saarburg damit eine der ältesten Festungen im westlichen Grenzland).
Seit fünf Jahren saniert die Stadt nun schon die Mauern der Ruine, danach soll der Turm an die Reihe kommen. Und während gearbeitet wird, wird auch gerockt: Ab 2015 finden auf der Open-Air-Bühne vor dem Bergfried wieder vier Freitags-Konzerte statt.
Das meldet netterweise die Zeitung Volksfreund, die auch gleich die Tickets verkauft.
Die Burg galt im Mittelalter als so sicher, dass die Trierer Erzbischöfe sie gern als Residenz nutzten und sie fleißig immer weiter ausbauten. Zu ihren Füßen entstand eine kleine Siedlung, die heutige Stadt Saarburg.
Die hohe Symbolkraft der Burg wurde ihr 1431 zum Verhängnis, als der gescheiterte Anwärter auf das Erzbischofsamt, Ulrich von Manderscheid, sie zerstören ließ. Es half ihm aber auch nicht weiter, und ein paar Jahrzehnte später strahlte die Burg in neuem Glanz.
Festlich ging es zu, wenn die Fürstbischöfe hier Hof hielten. 1464 ließ sich Prinz Johann II. von Baden in einem pompösen Akt auf der Burg zum Bischof weihen. Er sollte fast 47 Jahre lang die Geschicke des Bistums (und allerlei Kriege) führen.
Immer mal wieder setzten sich in den Folgejahren französische Truppen in der Burg fest. Im Gegensatz zu vielen weiter im Inland gelegenen Burgen wurde die Saarburg nicht gesprengt – die Franzosen hofften, sie selbst als Stützpunkt für neue Feldzüge nutzen zu können. 1689 besserten die Invasoren sogar die Mauern aus.
Angesichts immer besserer Artillerie wurde die Burg im 18. Jahrhundert strategisch nutzlos und verfiel zusehends. Sie wurde nur deshalb nicht abgerissen, weil sich der Erzbischof mit seinen Landeskindern nicht einigen konnte, wer den die Abbruchkosten zu tragen hätte. Derweil bedienten sich die Saarburger fleißig an den Steinen der Burg.
1860 kaufte die Stadt die Burg und begann in den 1890er Jahren mit Sicherungsarbeiten. Das Burggelände ist heute frei zugänglich. Abends wird die Burg seit 2005 angeleuchtet.
Zweites touristisches Highlight von Saarburg ist ein Wasserfall mitten in der Stadt (neben dem Amüseum, dem Stadtmuseum). Das herunterrauschende Wasser der jahrhundertelang eine Mühle antrieb und heute eine Turbine zur Stromerzeugung laufen lässt.
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Hier geht’s zum Artikel auf Volksfreunde.de: „Trotz Sanierung wird auf der Burg gerockt“
Youtubebilder: Drohnenflug über den Bergfried: