743 Leute wollen Burgenblogger auf Sooneck werden


Julia aus Erkrath macht originelle Vorschläge zur farblichen Veränderung von Burg Sooneck. So etwa würde diese dann aussehen.
Julia aus Erkrath macht originelle Vorschläge zur farblichen Optimierung von Burg Sooneck. So etwa würde diese dann aussehen.
Der Andrang auf die im Netz ausgeschriebene Halbjahres-Stelle als Burgenblogger auf Burg Sooneck ist gewaltig. Wie die Rhein-Zeitung meldet, haben sich bis zum Ende der Meldefrist 743 Interessierte beworben, davon 200 am letzten Tag: Im Alter von 18 bis 70+, von trinkfesten Bielefelder bis zu neugierigen Neuseeländern. Alles dabei.

Die Initiatoren des rheinland-pfälzischen Vorzeigeprojekts in Sachen Blogger-Aktivierung zeigen sich jedenfalls „überwältigt von der Resonanz“.

Im Postfach gingen allerlei originelle Selbstempfehlungen ein: Vom neu angelegten Blog bis zum Paket mit Burggeist-Skulptur war so ziemlich alles dabei.

Auch bei den Vorschlägen, was ein Burgenblogger mit Kost, Logis auf Burg Sooneck und 2000-Euro-Paschalsalär denn so an unterhaltend-lehrreichen Aktivitäten abliefern könnte, überboten sich die Bewerber geradezu.

Im Angebot war so ziemlich alles von Konzerten bis zur Burghochzeit. 50 der Einsender kommen nun in die engere Auswahl, zehn dürfen sich und ihre Ideen dann am 3. November einer Jury vorstellen.

Burg Sooneck: Idyllisch gelegen.
Burg Sooneck: Toller Blick ins Mittelrheintal / Fotos: Burgerbe.de
Entschieden wird schließlich durch Rainer Zeimentz (Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz), Thomas Metz, Generaldirektion Kulturelles Erbe, Rhein-Zeitungs-Chefredakteur Christian Lindner und Burgverwalter Klaus Collerius (er muss den Blogger schließlich ein halbes Jahr lang ertragen).

Auf ein Luxusleben sollte sich der Burgenblogger nicht einstellen: Seine Kemenate ist gerade mal Studentenappartment-mäßige 35 Quadratmeter groß. Aber immerhin kann er jederzeit einen traumhaften Ausblick aus 120 Metern Höhe über das Mittelrheintal genießen.

Das gibt sicher schon mal einen guten Teil der nötigen Inspiration…

PS: 743 Bewerber ist bei unserer Burgendichte gar nicht mal so viel. Geht man von 20.000 Burgen und Burgtuinen in Deutschland aus, könnte sich jeder von ihnen fröhlich bloggend immer noch um mehr als 20 Objekte kümmern.

Weiterlesen:
Hier geht’s zum aktuellen Artikel der Rhein-Zeitung: „Burgenblogger: 743 Bewerbungen fürs Arbeiten in Burg Sooneck
Tipps, wie man auf Burgen bloggen sollte oder besser nicht, habe ich hier zu bieten: „Ratschläge für einen schlechten Burgenblogger