Die Stadt Boppard lässt sich die Sanierung ihres Wahrzeichens ordentlich etwas kosten: 5,4 Millionen Euro will der Touristen- und Weinbauort im Mittelrheintal in die Grundrenovierung der Kurfürstlichen Burg (im Volksmund „Alte Burg“ genannt) in der Altstadt von Boppard stecken.
5,8 Millionen Euro kommen als Fördergeld vom Bund. Das meldet die Rhein-Zeitung.
Das Projekt ist bereits 1,5 Millionen Euro teurer geworden als ursprünglich geplant, da an Turm und Südflügel weitere Schäden festgestellt wurden. Im Moment werden die aufwendigen „Kölner Decken“ aus dem 17. Jahrhundert und die 78 Sattelgauben des Dachs saniert.
Die Arbeiten laufen nun seit drei Jahren. Bei der Stadt ist man mit dem Ablauf der Generalsanierung sehr zufrieden. Im Sommer 2014 soll sie schließlich abgeschlossen sein.
Auftraggeber des ab ca. 1265 entstandenen Bergfrieds ist übrigens ein Neffe von Richard Löwenherz, ebenfalls mit dem Namen Richard: Ein deutscher König, der sich aber nur vier Mal im Reich aufhielt und ansonsten lieber in England weilte oder auf Kreuzzug war. Die Burg steht teilweise auf Resten eines römischen Kastells.
Die weitere Burg entstand dann um 1340, weil der Landesherr, der Trierer Erzbischof und Kurfürst, den eigensinnigen Boppardern nicht traute und sie strikt unter Kontrolle halten wollte. Durchaus zurecht: 1496 stürmten erboste Bürger die Burg denn auch, was zum „Bopparder Krieg“ führte (die Stadt verlor).
Der Ausbau zur heutigen Form erfolgte in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts unter einem Trierer Kurfürsten, dessen Familie heute noch mitregiert: Karl Kaspar von der Leyen.
Heute ist die Burg Sitz des Städtischen Museums Boppard mit einer Sammlung zur Stadtgeschichte und einer Ausstellung zu Tischlermeister Michael Thonet.
Mehr zur Burg Boppard steht in einem ausführlichen Artikel auf regionalgeschichte.net
Hier geht’s zum Artikel in der Rhein-Zeitung: „Boppards Burg wird zu neuem Leben erweckt“