Von der recht kleinen Motte (Turmhügelburg, in diesem Fall 15 x 16 Meter groß) aus der Mitte des 13. Jahrhunderts waren nur noch die Grundmauern geblieben, die zwischen 1997 und 2000 ausgegraben wurden. Kaum waren die ersten Mauern der Zollburg freigelegt, gründete sich der Verein Historica-Rotenhain.
Dessen Mitglieder setzten sich das ambitionierte Ziel, die Alte Burg zu Rotzenhahn originalgetreu wieder so aufzubauen, wie sie im späten Mittelalter ausgesehen hat.
Dazu waren Arbeiten im Wert von etwa 530.000 Euro nötig. Die Lösung war letztlich eine Kombination aus Eigenleistung der Vereinsmitglieder (ca. 7000 Arbeitsstunden), Geld des Vereins (108.000 Euro) und einem Landeszuschuss von 320.000 Euro.
Eine Aufgabe, die naturgemäß nie fertig wird (siehe einen aktuellen, ausführlichen Artikel von Angela Baumeier in der Rhein-Zeitung).
Im Erdgeschoss ist der historische, sechs Meter tiefe Brunnen wieder bis hinunter gemauert worden. Das Wasser wird durch Sand und Lehmschichten auf natürlichem Weg gefiltert und erscheint glasklar.
Im ersten Stock findet sich eine Taverne mit Raum für bis zu 150 Personen, die gemietet werden kann. Dort können auch Konzerte stattfinden.
Im zweiten Stock, in der Ritterstube, sollen später Museumsstücke ihren Platz haben. Der Dachboden kann zum Matratzenlager für Übernachtungen von Kindern und Jugendlichen umgewandelt werden.
Bei Wikipedia findet sich ein für das Online-Lexikon ungewöhnliches Lob für die neue, alte Burg: „Wer eine plastische Vorstellung vom Erscheinungsbild einer spätmittelalterlichen Motte des Westerwalds machen will, kommt an diesem Bauwerk nicht vorbei“. Das ist doch ein Wort.
Am ersten Wochenende im Juni wird nun regelmäßig Burgfest mit Mittelaltermarkt gefeiert. Hier mal eine Video eines Schwertkampfs vor der Burg-Kulisse: