Chateau Gingins: Mobiliar versteigert – und bald soll das Schloss verkauft werden



Das Wappen der Stadt Gingins / Quelle: Wikipedia
Das Wappen der Stadt Gingins / Quelle: Wikipedia
Die Schweizer Vera Neumann und ihr Mann Lotar waren ein halbes Jahrhundert lang eifrige Kunstsammler. Ihren 1962 gekauften Wohnsitz Schloss Gingins im Kanton Waadt unweit des Genfer Sees machten sie zu einer Art Privatmuseum mit Alten Meistern, Werken der Prae-Rafaeliten und des Symbolismus.

Nachdem nun beide Mäzene verstorben sind, haben die Erben die gesamte Ausstattung des Schlosses, rund 500 Objekte (Kunst, Mobiliar und Nippes), in Genf versteigern lassen. Sie erzielten mit der Auktion einen Gegenwert von rund drei Millionen Euro in Schweizer Franken.

Das berichtet die Schweizerische Depeschen-Agentur SDA. Der Auktionator äußerte sich anschließend hochzufrieden. Fast alle Stücke gingen weg.

Teuerstes Objekt war danach ein Gemälde von Tizian, das für 464.434 Euro einen neuen Besitzer fand. Eine Louis XV.-Kommode erzielte stolze 241.994 Euro. Weil schweizer Kommunen deutlich wohlhabender sind, als ihre deutschen Nachbarn, konnte die Gemeinde Gingins einen Tresor mit Gingins-Wappen für 8100 Euro kaufen, ohne dass es einen Schrei der Empörung gegeben hätte.

Schloss Gingins, ein Bau aus dem 15. Jahrhundert mit einem sieben Hektar großen Park, war 200 Jahre lang Sitz der Herren von Gingins. Die Erben kündigten gegenüber Medien an, später auch das Schloss verkaufen zu wollen. Ein Preis wurde bislang nicht bekannt.

Links:
Bilder des Chateau (inklusive Innenaufnahmen) zeigt Swisscastles.ch

Der Bericht der Agentur zur Auktion steht unter anderem auf der Seite von Blick.ch: „Mobiliar von Schloss Gingins für fast vier Millionen versteigert

Ein Vorbericht zur Auktion mit Fotos zweier Objekte stand bei Genevalunch.com (engl.): „Rare sale of an entire Chateau’s fitting: Chateau de Gingins objects to be auctioned off“ (nicht mehr online verfügbar)