Es tut sich was auf Schloss Ellwangen im östlichen Württemberg.
Seit Jahren leer stehende Räume der einstigen Jugendherberge könnten bald wieder genutzt werden – und zwar als Gymnasiallehrer-Seminar. Einen entsprechenden Plan gab es schon 2011.
Damals legte sich allerdings das Finanzministerium quer und verwies auf ungenutzte Raumkapazitäten in Stuttgart. Nun gibt es einen neuen Anlauf.
Davon berichtet die Schwäbische Post.
Konkret geht es um 180 Quadratmeter im dritten Stock der einstigen Herberge im Vorschloss des Schlosses ob Ellwangen, wie es korrekt heißt.
Das staatliche Bauamt signalisierte, dass es den Plan nun in Angriff nehmen will. Bevor die Lehrer dort trainiert werden können, müssen allerdings erst Leitungen verlegt sowie ein Notausgang in die Wand gebrochen werden.
Durch die Fluchttür verliert das benachbarte Schlossmuseum einen Ausstellungsraum. Bis März 2014 sollten die Arbeiten abgeschlossen sein.
Das Schloss geht auf eine Burg aus der Zeit um 1200 zurück. Das Sagen hatten hier Fürstpröpste.
Die Anlage wurde Anfang des 17. Jahrhunderts zum schicken Renaissanceschloss mit einem (bis heute erhaltenen) Arkadeninnenhof.
Nach einem Brand 1720 ließ der mächtige Fürstpropst Franz Ludwig von der Pfalz (auch noch Erzbischof von Trier sowie Hochmeister des Deutschen Ordens) das Schloss im Stil des Barock wieder aufbauen.
Als Württemberg in napoleonischer Zeit zum Königreich wurde, bekam Schloss Ellwangen einen Thronsaal spendiert. Auf den Thron konnte sich gute zehn Jahre später Jerome Bonaparte setzen, der Bruder Napoleons und mehrere Jahre amtierende „König von Westfalen“.
Sein Reich war nach der Völkerschlacht bei Leipzig vom Feind besetzt worden. Daraufhin suchte der Ex-König Schutz bei der Familie seiner zweiten Frau, Katharina von Württemberg, auf Schloss Ellwangen.
Bei Wikipedia steht dazu: „Weil das Göppinger Schloss nicht genügend bewacht werden konnte, musste das Paar in das gefängnisartige Schloss von Ellwangen umziehen. Die strenge Überwachung führte dazu, dass sie schließlich nach Österreich zurückkehrten.“
1842 zogen dann Landesbehörden im Schloss ein. 1904 öffnete das Schloss-Museum, das fürstpröpstliches Inventar, Uniformen, etc. zeigt.
Link:
Seite des Schloss-Museums Ellwangen