Der Unternehmer Dietmar Hartmann hat bei einer Zwangsversteigerung für 198.000 Euro das Erbaurecht an der Blomenburg (Landkreis Plön) ersteigert. Er ist damit alleiniger Burgherr. Hartmann will Räume der Burg als Büroflächen vermieten.
Darüber berichtet der Ostholsteiner Anzeiger. Bislang werde die Anlage als Technologiezentrum mit zehn Mietern genutzt.
Graf Otto von Blome hatte die Burg 1844 bis 1848 als Jagdschloss im Stil des Historismus errichten lassen – mit allerlei Anklängen ans romantisch verklärte Mittelalter, zum Beispiel zwei zinnenbewehrten Türmen. Bis 1908 wohnte hier seine Tochter Adeline Gräfin von Hardenberg.
Die Familie verkaufte die Anlage schließlich 1927 an den Provinzialverband Schleswig-Holstein. Der eröffnete ein Jugend- und Erziehungsheim, das bis 1992 Bestand hatte. 2007 richtete eine Investorengesellschaft auf der Burg das Technologiezentrum ein.
Die Gesellschaft meldete 2010 Insolvenz an. Der Staat hat das Technologiezentrum mit sieben Millionen Euro gefördert, unter der Bedingung, dass es die einzige Nutzung der Blomenburg bleibt.
Das Land fordert nun vom Kreis, der Gemeinde Selent und der Blomberg Holding GmbH als Projektträger des Technologiezentrums diese Summe samt Zinsen zurück, meldet der NDR.
Hintergründe stehen im Artikel des Ostholsteiner Anzeigers: „Hartmann jetzt alleiniger Burgherr“ und in einem Beitrag auf NDR.de: „Investor will Blomenburg wiederbeleben“ (nicht mehr online verfügbar).
Update von September 2015: Die Blomenburg hat erneut den Besitzer gewechselt und soll nun „Burn Out-Klinik und Sanatorium“ werden