Die Brandenburgische Schlösser GmbH hat die Betreiberinnen des bekannten Hochzeitshotels Schloss Reichenow per Räumungsklage aus dem Schloss gewiesen. Bis zuletzt hatte es noch Verhandlungen gegeben, den seit 15 Jahren bestehenden Mietvertrag für das Objekt östlich von Berlin zu verlängern. Das meldet die Märkische Oderzeitung.
Mit ihrem Vorgehen hat die Schlösser GmbH nun erreicht, dass das Schloss leer steht. Die enttäuschten Betreiberinnen haben das Mobiliar inzwischen verkauft.
Hintergrund war eine Auseinandersetzung über die Verlängerung des Mietvertrags. Die Betreiberinnen (65 und 56 Jahre alt) wollten einen Fünf-Jahres-Vertrag, die Gesellschaft forderte dagegen offenbar eine Festlegung auf 15 Jahre – und eine wesentlich höhere Pacht.
Zuvor zahlten die Hoteliers lediglich eine sehr niedrige Miete, sorgten dafür aber aus eigener Tasche für die Instandhaltung des neogotischen Schlosses. Nun will die Schlösser-GmbH das Haus selbst in Stand halten.
Schloss Reichenow entstand zwischen 1897 und 1900. Bauherr August Freiherr von Eckardstein ließ sich dabei von englischen Landsitzen der Tudorzeit inspirieren.
„Das Schloß ist ohne Umbauten erhalten und damit ein herausragendes Beispiel für diesen Baustil in Brandenburg“, schreibt die Brandenburgische Schlösser GmbH auf ihrer Website. Zwischen 1993 und 1997 ist es saniert und für die Hotelnutzung ausgebaut worden.
Weiterlesen:
Einen Artikel der Nachrichtenagentur dapd zu Schloss Reichenow findet man hier: „Schluss im Schloss“ (via Welt-Online)
Der hier usprünglich verlinkte Artikel der Märkischen Oderzeitung ist nicht mehr online verfügbar.