Es ist ein Leuchtturmprojekt für die Wiederbelebung heruntergekommener Schlösser auf dem Gebiet der ehemaligen DDR: Schloss Heringen wird mit hohen öffentlichen Mitteln saniert.
„Es ist eines der ambitioniertesten Projekte in der Geschichte des Denkmalschutzes im Südharz“, schreibt die Thüringer Allgemeine.
Die mittelalterliche Burg der Grafen von Hohnstein war im 16. Jahrhundert aufwendig zu einem Renaissanceschloss umgebaut worden. Die Anlage besteht aus zwei nebeneinander stehenden Bauten, dem alten und dem neuen Schloss.
Am 3. September 1945 war die Zeit des Adels auf Schloss Heringen endgültig zu Ende: Die sowjetische Besatzungsmacht enteignete die Familie von Stolberg-Stolberg und übernahm das Schloss in Staatsbesitz.
Für viele Jahre unter der SED-Herrschaft zog eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) ein. Das Schloss verfiel zusehends. Glücklicherweise gab es schon zu DDR-Zeiten (1984) erste Sanierungen unter der Regie des Bürgermeisters.
Mittlerweile ist Schloss Heringen optisch kaum wiederzurkennen. Aus dem bräunlichen Klotz der Honecker-Ära ist ein strahlend weißes Schmuckstück geworden. 2012 flossen 800.000 Euro an öffentlichen Mitteln in die Sanierung, 2013 sollen es noch 250.000 Euro sein.
Bei den Arbeiten im 1155 erstmals erwähnten Gemäuer gab es einige Überraschungen, zum Beispiel die Entdeckung von Wandbildern in Parkettsaal und Südostturm. In den Turm wurde auch gleich ein Fahrstuhl eingebaut.
Nach Ende der Arbeiten soll sich im Schloss auf drei Etagen ein Heimatmuseum (mit nachgebautem „Tante-Emma-Laden) erstrecken. Nächstes Ereignis war die Eröffnung der Schlossbibliothek im April 2013.
Mehr zum Thema „Schloss Heringen erwacht wieder“ in einem Artikel der Thürniger Allgemeinen. Das „Kulturdenmal von nationaler Bedeutung“ verfügt auch über eine eigene Website unter der Adresse www.schloss-heringen.de