Die Fassade wird durch die Spiegelung quasi verdoppeltAuf Schloss Neuhaus im heutigen Paderborn Schloß Neuhaus residierten einst die Bischöfe von Paderborn. Und die bauten ihren Sitz möglichst prächtig aus, um den Lutheranern und ihren eigenen, widerborstigen Untertanen die Macht des „Wahren Glaubens“ zu demonstrieren.
Und zu Renaissance- und Barockpalästen gehörten oft auch künstliche Wasserläufe, die die architektonische Wirkung der Gebäude quasi verdoppeln. Ich konnte mir das Schloss im Juni 2014 ansehen (hier mein Bericht).
An Schloss Neuhaus kann man das sehr schön sehen und fotografieren, vor allem wenn sich auch noch ein wolkenreicher westfälischer Himmel spektakulär über das Schloss spannt und sich im breiten, klaren Schlossgraben spiegelt. Das Spiegelbild von Schloss Neuhaus weiterlesen →
Schloss Neuhaus: Eckturm mit WassergrabenWer mittags das Gelände von Schloss Neuhaus in Paderborn betritt, wird erstmal mit massiven Pubertätsproblemen konfrontiert. Horden von hormongesteuerten Teenies laufen herum und geben Kommentare ab wie: „Marcel hat mich überhaupt nicht beachtet, dabei hab ich eine Stunde lang nur ihn angesehen. Er wird mich nie lieben! Wääääähhhhh…!“
Ich fand es ja toll, dass so viele Schüler gleichzeitig einen Ausflug zu so einem bedeutenden Schloss machen und schaute mich nach den begleitenden Pädagogen um, in der Hoffnung, vielleicht einen kostenlosen Vortrag zur Schlossgeschichte zu erhaschen.
Aber kein Lehrer kam in Sicht. Typisch, kaum auf Reisen, schon verdrücken sich die beamteten Erzieher ins nächste Café und verprassen meine Steuern mit Kirschsahne.
Wie geht man mit einem Burgsaal um, in dem die SS ihre baulichen Spuren in Form einer schwarzen Sonne hinterlassen hat? Klar, dass das hakenkreuzähnliche Symbol im Boden des „Obergruppenführersaals“ Neonazis von Nah und Fern magisch zur Wewelsburg bei Paderborn zieht.