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Krefelder Tierquäler: Zweiter Verdächtiger verhaftet / Kopf des Schafbocks sichergestellt

Traar ist ein ländlich geprägter nördlicher Stadtteil von Krefeld - hier: Haus Traar / Foto: Wikipedia/Mgweb
Traar ist ein ländlich geprägter nördlicher Stadtteil von Krefeld – hier: Haus Traar / Foto: Wikipedia/Mgweb

UPDATE März 2014: Die Polizei weist darauf hin, dass die 2013 verurteilte Krefelderin (damals 17) definitiv NICHT für einen neuen Angriff auf ein Pferd in Moers verantwortlich ist. Sie hat ein Alibi.

Im Fall des Krefelder Tierquälers gibt es eine überraschende Entwicklung: Die Polizei hat einen zweiten Verdächtigen ermittelt. Dieser/diese habe bereits ein Teilgeständnis abgelegt. Es handelt sich laut Polizei um eine/n Minderjährige/n. Der Kopf des getöteten Schafbocks wurde im Zuge der Ermittlungen sichergestellt. Das teilten Polizei Krefeld und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.

Der zunächst Festgenommene erste Verdächtige wurde inzwischen wieder aus der Haft entlassen. Der Minderjährige soll der Haupttäter sein, er befindet sich in der Obhut seiner Familie. Der Kopf des ebenfalls getöteten Zwergponys wurde offenbar bislang noch nicht gefunden. „Okkulte Hintergründe“ der Taten, etwa im Bereich Satanismus, können laut Polizei ausgeschlossen werden.

Zurzeit ermittelt die Polizei, ob zwischen beiden Verdächtigen eine Beziehung im Hinblick auf die Taten besteht. Der zweite Verdächtige bleibe „mangels entsprechender Haftgründe“ auf freiem Fuß. Nach der Identifizierung der beiden geht die Polizei davon aus, dass von beiden aktuell keine weitere Bedrohung von Tieren zu befürchten ist.

Die ursprünglich geplante Pressekonferenz wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Sie soll erst nach weiteren Ermittlungen erfolgen. (Nachtrag 24.6.: Inzwischen hat sie stattgefunden)

Die Tötung des Schafbocks fand nachts auf dem Gelände des Kinderbauernhofs Mallewupp statt. Der Täter hatte ein Bekennerschreiben hinterlassen, das er mit “Euer Tierquäler” unterzeichnet hatte.

Er ging dabei äußerst brutal vor und versetzte einen ganzen Stadtteil in Angst und Schrecken. Er schaffte es bis auf die Titelseite der lokalen Ausgabe der „Bild“-Zeitung.

In einem Fall hinterließ er sogar ein Plakat, auf dem vor dem “Krefelder Tierquäler” gewarnt wurde, auf dem Kadaver des von ihm getöteten Ponys. Ein Hinweis aus der Bevölkerung soll die Beamten schließlich auf seine Spur gebracht haben.

Zuletzt war der Tierquäler vergangene Woche aktiv und griff Shetlandponys in Moers-Kapellen an und verletzte ein Tier schwer. Dabei könnte er beobachtet worden sein.

Als erste Krefelder Zeitung berichtete ein Anzeigenblatt sachlich von der Verhaftung. Die Bildzeitung springt einen Tag später auch mit dicken Lettern auf den Zug auf, hält aber nicht so viel von der Unschuldsvermutung und schmettert: “Irrer Tier-Ripper gefasst”.