Ende Dezember ist traditionell Zeit für die TV-Weihnachtsmärchen. Und wo sollten die Geschichten von Prinzen, Prinzessinnen, Hexen und wahr werdenden Wünschen besser spielen als auf Schlössern und Burgen?
Im Juni 2018 war auf Schloss Stülpe in Brandenburg Drehstart für „Die Galoschen des Glücks“. Im Mittelpunkt steht der junge Diener Johann (Jonas Lauenstein, bekannt aus „Gute Zeiten, schlechte Zeiten und Notruf Hafenkante), der gern Teil der Herrschaft um Großherzogin Ottilie (Corinna Kirchhoff) wäre.
Dass das Glück in Gestalt von Kammerzofe Lisbeth (Luise von Finkh) viel näher liegt, bemerkt der Domestike nicht die Zofe der Prinzessin ist rettungslos in den Diener verliebt). Man kennt sie aus „Fuck you Göthe 2“.
Nun soll auf dem Schloss der Geburtstag der Prinzessin Aurora (Josefine Voss) gefeiert werden. Die beiden Protagonisten kommen ihren geheimen Wünschen näher, als Johann die „Galoschen des Glücks“ findet und überstreift. In dem Moment verwandelt er sich in den eleganten Prinzen Ludwig.
Dahinter stecken die gutgelaunten Schlossköchinnen Frau Sorge (Annette Frier) und Frau Glück (Inka Friedrich), die in Wirklichkeit Feen sind. Dummerweise hat der frischgebackene Prinz keine Ahnung von der sich für den Hochadel geziemenden höfischen Etikette, was schnell für Probleme sorgt…
Die Märchenidee stammt aus einer Geschichte von Altmeister Hans Christian Andersen. Das Drehbuch haben Anja Kömmerling und Thomas Brinx geschrieben. In Auftrag gegeben hat den Film die ARD. Der federführende Rbb übergab die Dreharbeiten an die Neue Schönhauser Filmproduktion.
Das Märchen wurde erstmals am Mittwoch, 26. Dezember 2018, in der ARD in der Reihe „Sechs auf einen Streich“ ausgestrahlt.
Der Drehort Schloss Stülpe befindet sich im 453-Einwohner-Dorf Stülpe im Brandenburger Landkreis Teltow-Fläming südlich von Berlin. Eine Burg gab es hier seit dem 14. Jahrhundert.
Das Gut mitsamt Schloss wurde während des Dreißigjährigen Kriegs geplündert und weitgehend zerstört.
Den heutigen Barockbau ließ im Jahr 1754 Adam Ernst II. von Rochow errichten.
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Die Familie blieb bis 1945 im Besitz des Schlosses. Der letzte Schlossherr aus der Ahnenreihe, Hans Richard von Rochow, fiel im April 1945 als Major der Wehrmacht in der Schlacht um Berlin. Die Familie floh vor der Roten Armee in den Westen.
1945 geplündert – 1999 teilweise abgebrannt
Gut und Schloss wurden 1945 geplündert, die von Rochow durch die sowjetische Besatzungsmacht enteignet. Zu DDR-Zeiten wurde das Schloss als Kinder- und Kurheim, später als Pflege- und Altersheim des FDGB genutzt.
1999 verwüsteten ein Brand und das in der Folge eindringende Löschwasser Teile des Schlosses. Der Dachstuhl wurde dabei zerstört.
Die Darsteller der „Galoschen des Glücks“ erzählen von den Dreharbeiten:
2006 kaufte die Familie Rupilius das Schloss und begann mit umfangreichen Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen. Heute veranstalten sie dort Konzerte, vermieten die Location an Feriengäste und Hochzeitsgesellschaften – und eben an Filmteams.
Kurz danach wurden hier Szenen für „Ein russischer Sommer“ gedreht, der 2010 in die Kinos kam. Schloss Stülpe fungierte dabei als der russische Landsitz Jasnaja Poljana, Wohnsitz der Tolstois.
Schloss Stülpe bei Google Maps:
Wer noch mehr Lust auf Weihnachtsmärchen mit Schlössern und Burgen hat: In der ARD wird am 25. Dezember 2023 um 15.30 Uhr „Die verkaufte Prinzessin“ ausgestrahlt.
Weiterlesen:
Seite von Schloss Stülpe (auch mit historischen Informationen)