Bayern gibt 105.000 Euro für Schloss Theuern



Schloss Theuern wird heute als Industriemuseum genutzt / Foto (auch Foto oben): Wikipedia / Mastthias Süß / CC-BY-SA 3.0
Schloss Theuern wird heute als Industriemuseum genutzt / Foto (auch Foto oben): Wikipedia / Mastthias Süß / CC-BY-SA 3.0

Der Freistaat Bayern macht 105.000 Euro locker, um die Sanierung von Schloss Theuern im Landkreis Amberg-Sulzbach voranzubringen.

Das Schloss im Besitz des Landkreises beherbergt das Ostbayerische Bergbau- und Industriemuseum. Das Museum ist zurzeit geschlossen und öffnet am 2. April wieder.

Das spätbarocke Schloss steht im Örtchen Kümmersbruck. Das Geld stammt aus dem Entschädigungsfonds für Denkmalpflege. Dieser wird vom Bayerischen Kultusministerium verwaltet und vom Freistaat und den Kommunen getragen.

Mit dem Bau des Hofmarkschlosses Theuern wurde 1780 begonnen. Bauherr war Joseph Christian von Lochner, Hofrat beim Fürstbischof von Würzburg. Er ließ den 20.000 Gulden teuren Adelssitz für seinen Sohn Christian Ferdinand anlegen, der es zum kurbayerischen Kämmerer gebracht hatte.



Eigentlich war der Spätbarock- und Rokoko-Stil zu dieser Zeit schon antiquiert, anderswo hatte längst die Zeit des Klassizismus begonnen. Aber in diesem Winkel Bayern gingen die Uhren noch etwas anders. Aus diesen Jahren sind noch Türen und ein geschnitztes Treppengeländer erhalten.

100 Jahre zuvor hatte das Gut mit seinem wasserbetriebenen Schmiedehammer übrigens noch der protestantischen Familie Portner gehört.

Diese wurde wegen ihres Glaubens (und wohl auch wegen ihres Besitzes) aus der katholischen Gegend vertrieben.

Ein bereits bestehendes, noch zu protestantischen Zeiten errichtetes Jägerhaus wurde in den Neubau integriert. Die Außenfassade des spätbarocken, dreigeschossigen Baus schmücken das Hauptportal mit Sprenggiebel sowie ein Mittelrisalit mit Dreiecksgiebel.

Im Inneren hat sich von der einstigen Raumdekoration neben der Treppe mit reich geschnitztem Geländer ein Salon mit Rokoko-Dekor erhalten. Die Instandsetzungsmaßnahmen umfassen die Sanierung des Gewölbes sowie des Dachwerks.

Das 1972 gegründete Museum soll „den Bergbau und die Industrie des gesamten ostbayerischen Raumes erforschen, dokumentieren und darstellen“.

Im Museum geht es daher um die Minerale Ostbayerns, „Berg- und Hüttenmännisches Leben“ und die Industrialisierung Ostbayerns. Weitere Räume zeigen Glas und Keramik.

Eine Sonderausstellung beschäftigt sich von April bis Juli 2017 mit dem Kriegsgefangenenlager Amberg-Kümmersbruck im Ersten Weltkrieg. Hier geht’s zum Veranstaltungsprogramm.

Lage:
Kultur-Schloss Theuern
Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern
Portnerstraße 1
92245 Kümmersbruck

Links:
Homepage des Museum Theuern
Pressemitteilung des Bayerischen Kultusministeriums: „105.000 Euro für Hofmarkschloss Theuern in Kümmersbruck

Und hier ein paar wackelige Videobilder: