Nach gut 150 Jahren hat die Familie von Kempski ihr Schloss Hembsen in Brakel (Ostwestfalen) verkauft. Käufer ist die Kulturstiftung Schröder.
Das meldet das Westfalen-Blatt. Über den Preis wurden keine Angaben gemacht.
Die Stiftung besitzt bereits das Wasserschloss Neuenheerse bei Bad Driburg, wo die umfangreichen kulturgeschichtlichen Sammlungen von Manfred O. Schröder und seiner Frau Helga gezeigt werden.
Was die Stiftung mit dem Schloss plant, ist nicht bekannt. Mehrere Wohnungen auf dem Gelände sollen weiter vermietet werden.
Schloss Hembsen stammt aus dem Jahr 1843. Es steht auf einem Gut aus dem 14. Jahrhundert und befindet sich vermutlich am Standort einer mittelalterlichen Wasserburg. Bekannt wurde es durch einen Auftritt von Schlossherrin Astrid von Kempski in der WDR-Adelsserie „Von und zu lecker“.
Anzeige
Ihr Mann Harald von Kempski hatte das Schlossgut, zu dem auch 90 Hektar Mischwald gehören, 1964 von seiner Großmutter geerbt. Beide investierten massiv in die Sanierung des denkmalgeschützten Besitzes.
Die Kinder der beiden sahen aus beruflichen Gründen keine Möglichkeit, sich um das Anwesen zu kümmern, daher entschlossen sich die Eltern nun „schweren Herzens“ zum Verkauf an eine Institution, die den Denkmalwert der Anlage ernst nimmt.
In den Jahren 2006, 2007 und 2011 unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Sanierung mit insgesamt 65.000 Euro.
Die Stiftung Denkmalschutz schreibt über Schloss Hembsen:
„Das Hauptgebäude ist ein zwei- und dreigeschossiger verputzter Bruchsteinbau. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Haus durch einen zweigeschossigen Anbau im Norden erweitert. Die Ausstattung aus der Zeit um 1907 verweist auf das hohe Wohnniveau der Bewohner.
Bemerkenswert ist insbesondere die ehemalige Jugendstil-Bibliothek. Gemeinsam mit den verputzten Wirtschaftsgebäuden und dem großen Park, in dem sich wunderbarer alter Baumbestand befindet, ist die von einer Bruchsteinmauer umgebene Anlage ein typisches Beispiel für Leben und Wohnen der ländlichen Oberschicht im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert.“
Weiterlesen:
Hier geht es zum Artikel von Sabine Robrecht im Westfalen-Blatt: „Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen“