Wie lief der Verkauf von Schloss Schengen an Regus?



Der alte Turm von Schloss Schengen / Foto: gemeinfrei / Foto oben: Wikipedia / Cornischong / CC-BY-SA 3.0
Der alte Turm von Schloss Schengen / Foto: gemeinfrei / Foto oben: Wikipedia / Cornischong / CC-BY-SA 3.0
Es war eine Angelegenheit, die Wellen bis in den Vatikan schlug: Die Kongregation der Schwestern der Heiligen Elisabeth hat ihr Schloss Schengen in Luxemburg jetzt zu Geld gemacht.

Für elf Millionen Euro verkaufte der Orden die Denkmalimmobilie an die Firma Regus.

Regus vermietet Büro- und Konferenzräume und will das Schlosshotel nun als Seminar- und Konferenzentrum betreiben. Das meldet „Die Welt“.

Der Verkauf musste vom Vatikan und dem Erzbischof von Luxemburg genehmigt werden.

Eigentlich haben die Ordensschwestern ein Gelübde der Armut abgelegt, und nun schwimmen sie plötzlich im Geld.

„Wir benötigen das Geld für die Strukturen der Elisabeth-Gruppe für Hilfsbedürftige“, teilte der Orden zur Begründung mit.

Die Bemerkung im Artikel der „Welt“, auf Schloss Schengen sei 1985 das Schengener Abkommen zur Reisefreiheit in (West-)Europa unterzeichnet worden, stimmt indes nicht.

Unterzeichnung auf der Mosel

Dieses wurde damals auf dem Fahrgastschiff Princesse Marie-Astrid mitten auf der Mosel signiert.





Im 13. Jahrhundert stand am Ort des Schlosses zunächst eine Wasserburg mit vier massiven Rundtürmen. Davon ist heute nur noch einer erhalten.

Bauherr des heutigen Schlosses war der in napoleonischer Zeit lebende Fabrikant Jean-Nicolas Zollamt. Er hatte die Burgruine 1793 gekauft und größtenteils abreißen lassen, um Platz für sein 1812 fertig gestelltes Herrenhaus zu schaffen. Beim Bau griff man kurzerhand auf die Steine der alten Burg zurück.

Schließlich erwarb die Kongregation der Schwestern der Heiligen Elisabeth („Kongregation Soeurs de Sainte Élisabeth“) das Schloss im Jahr 1936.

Die Ordensschwestern nutzten die Anlage als Ferienzentrum und Tagungsstätte. Von 2010 bis 2014 vermieteten sie das Objekt mit seinem großen Barockgarten an einen Hotelkonzern.

Weiterlesen:

Und hier geht es zum Artikel von Michael Fabricius in der „Welt“: „Schengen wechselt für elf Millionen Euro den Besitzer
Das „Luxemburger Wort“ berichtete im August 2014: „Schlossherr(in) gesucht: „Château de Schengen“ wird verkauft



Ein Gedanke zu „Wie lief der Verkauf von Schloss Schengen an Regus?“

  1. Einen total interessanten Blog hast Du! Warum hab ich ihn jetzt erst entdeckt. Ich schau ja immer nur auf die Geschichte der Gemäuer, was jetzt mit den Gebäuden passiert, erwähne ich nicht häufig (meisten weiß ich es gar nicht).
    Hier werde ich bestimmt noch ganz viele Anregungen finden.

    Herzliche Grüße an Dich!
    Eva

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