Die britischen Kriegsschiffe HMS Phoenix (44 Kanonen) und HMS Rose (20 Kanonen) nahmen vom Hudson River aus die sogenannte Grand Battery am Südende Manhattans unter Feuer.
Deren Kanonen schossen zurück – unterstützt von Geschützen, die die Kolonialarmee auf dem vor Manhatten gelegenen Governors Island aufgestellt hatten. Die Briten setzen ihre Kanonade jedoch trotz der Gegenwehr ungerührt fort.
Die Angst vor den Briten blieb auch nach dem Friedensschluss bestehen. Als die Beziehungen zwischen den neugegründeten Vereinigten Staaten und Großbritannien Anfang des 19. Jahrhunderts auf einen neuen Krieg zusteuerten, wollte man in Washington eine Wiederholung der Blamage von New York gerne vermeiden.
Also wurde im Jahr 1811 rund 90 Meter vor der Kaimauer der Südwestspitze Manhattans eine Insel aufgeschüttet und darauf ein fast komplett rundes Kanonenfort aus Sandstein angelegt mit einem 4000 Quadratmeter großen Hof: die „westliche Batterie“ – heute als Castle Clinton ein nationales Monument der USA.
Auf Governors Island wurden derweil die Festungen Fort Jay und Castle Williams hochgezogen.
Allerdings taten die Briten den Amerikanern nicht den Gefallen, in das Kreuzfeuer der Kanonen zu fahren. Die Royal Navy blockierte den Hafen von New York lieber vom Atlantik aus, was sich als äußerst effektiv erwies.
Am Ende hatte die Batterie keinen einzigen Schuss abgefeuert. 1815 wurde sie zu Ehren des New Yorker Bürgermeisters DeWitt Clinton in Castle Clinton umbenannt – und war dank des Baus neuer Forts schon wieder überflüssig.
Angesichts der Menge an Einwanderern machten die Behörden dem bunten Treiben ein Ende: 1855 wurde Castle Clinton zum ersten Punkt zur Registrierung und Weiterleitung von Immigranten – es war die erste solche Stelle überhaupt in der US-Geschichte.
Rund 8,5 Millionen künftige US-Bürger wurde im Castle bis 1890 durchgeschleust. Hier betraten u.a. der Erfinder Nikla Tesla, Entfesselungskünstler Houdini oder Verleger Joseph Pulitzer erstmals den Boden der USA.
Castle Clinton lag in den 1880er Jahren schließlich nicht mehr vor, sondern direkt an der Südspitze Manhattans. Auf dem neu geschaffenen Platz um die ehemalige Befestigung war der Battery Park entstanden.
Später nahm dann Ellis Island (ab 1896) die Aufgabe als Durchgangsstation und Kontrollstelle für Einwanderer wahr. Aber was tun mit dem steinernen Rondell, wenn es nicht mehr für die Neubürger gebraucht wird?
Doch dann wollte die Stadt einen Tunnel von Manhattan nach Brooklyn bauen. Die Fundamente des alten Forts waren da im Weg, und das Aquarium musste schließen. Die New Yorker Verwaltung plante bereits des Abriss des Forts zugunsten einer neuen Straßenkreuzung.
Ein öffentlicher Aufschrei der Empörung und der Kriegsbeginn verhinderten dies. 1950 ging das Monument dann in den Besitz des Bundes über und wurde unter Schutz gestellt.
Man kann auch wieder einige der Kanonen sehen.
Heute wird das Fort vom Nation Park Service betrieben. Es ist ein Denkmal mit einigen musealen Schautafeln und Schaltern zum Kauf der Fährtickets Richtung Freiheitsstatue und Ellis Island.
Castle Clinton hat auch eine Website mit einer Übersicht über die jeweiligen Öffnungszeiten.
Und hier einige Videobilder: