Schloss Goseck: Verloren geglaubte Statue wieder aufgetaucht



Die Gosecker Schlosskirche / Foto: Wikipedia / Hoger / CC-BY-SA 3.0
Die Gosecker Schlosskirche / Foto: Wikipedia / Hoger / CC-BY-SA 3.0 / Foto oben: Schloss Goseck / Wikipedia / Tnemtsoni / CC-BY-SA 3.0

Überraschendes Weihnachtsgeschenk auf Schloss Goseck in Sachsen-Anhalt: Wenige Tage vor dem Fest ist eine lange verlorene geglaubte Alabaster-Statue der Caritas (Nächstenliebe) wieder aufgetaucht.

Das zentnerschwere Kunstwerk zierte einst ein Grabmal in der Schlosskirche und war mehr als 30 Jahre lang verschollen. Nun lag sie plötzlich in zwei Teilen auf dem Schlossgelände – nur die rechte Hand fehlte. Darüber schreibt das Naumburger Tageblatt.

Wer sie dort abgelegt hat, wird nicht gesagt…

Die Epitaphe in der Schlosskirche / Foto: Wikipedia / Hoger / CC-BY-SA 3.0
Die Epitaphe in der Schlosskirche / Foto: Wikipedia / Hoger / CC-BY-SA 3.0
Hintergrund: Zu DDR-Zeiten ließen die Behörden das Gotteshaus im Schloss nahe der Saale bewusst zur Ruine verkommen. Wohl Ende der 1970/Anfang der 1980er Jahre verschwanden dann Statuen aus der einstigen Kirche: Teile des wertvollen Pölnitz-Epitaphs, eines acht Meter hohen Denkmals für den 1628 verstorbenen kursächsischen Kanzler Bernhard von Pölnitz.

Die zurückgekehrte Statue war von einem Mitglied des Schloss Goseck-Fördervereins entdeckt worden. Der Verein hat Bürgern, die aus der Schlosskirche verschwundene Kunstwerke zurückbringen, Anonymität zugesichert.

Die etwa einen Meter hohe Alabaster-Caritasskulptur soll nun restauriert werden. Dafür sammelt der Förderverein Spenden.

Die Reste der Epitaphe in der Schlosskirche waren 2012/13 im Auftrag der Stiftung Dome und Schlösser Sachsen-Anhalt für rund 118.000 Euro gesichert und konserviert worden.

Einige verschwundene Stücke waren zuvor auch schon wieder ans Tageslicht gekommen. Nun wartet man bei den Schlossfreunden sehnlichst auf Überreste des ebenfalls bedeutenden Alvensleben-Epitaphs.

Schloss Goseck steht am Ort einer Burg aus dem 9. Jahrhundert. In den 1040er Jahren wurde sie abgebrochen und durch ein Benediktinerkloster ersetzt. Dieses wurde 1540 im Zuge der Reformation aufgehoben und zum Rittergut.



Schloss Goseck: Blick in den Hof / Foto: Wikipedia / Einsamer Schütze / CC-BY-SA 3.0
Schloss Goseck: Blick in den Hof / Foto: Wikipedia / Einsamer Schütze / CC-BY-SA 3.0
Unter Bernhard von Pölnitz wurde die einstige Klosterkirche zur Schlosskapelle umgebaut. Letzter adeliger Besitzer vor der Enteignung 1945 war der Graf von Zech-Burkersroda.

Zu DDR-Zeiten wurde das Schloss zur Jugendherberge. Die Kirche wurde offengelassen und verfiel. Seit 1997 gehört das Schloss der Stiftung Schlösser, Burgen und Gärten des Landes Sachsen-Anhalt.

Geplant ist, Schloss Goseck zum Europäischen Musik- und Kulturzentrum zu machen.

Das restaurierte Gotteshaus soll ab Ostern wieder täglich geöffnet werden. Es werden Führungen durch die Schlosskirche angeboten.

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Der Artikel von Holger Zimmer im Naumburger Tageblatt: „Schlosskirche: Statue liegt plötzlich im Hof“ ist nicht mehr online verfügbar.