Das Örtchen Hohnstein in der Sächsischen Schweiz hat bislang keine Flüchtlinge aufgenommen. Bei 3300 Einwohnern und lediglich drei freien öffentlichen Wohnungen (die der Rat nicht für Asylbewerber zur Verfügung stellen will), ist das nicht wirklich überraschend.
Doch da gibt es noch die mächtige Burg Hohnstein: Die einst größte Jugendherberge der DDR ist heute Jugendgästehaus und Museum.
Der örtliche Landrat prüft, ob sie in Teilen zum Flüchtlingsheim werden könnte. Konkrete Aussagen gibt es noch nicht. Nun ist die Verunsicherung naturgemäß groß.
Die „Bürgerinitiative Hohnsteiner für Hohnstein“ hat daraufhin zu einer Kundgebung auf dem Marktplatz aufgerufen – Laut Sächsischer Zeitung kamen rund 300 Bürger.
Dabei wurden die Fragen der Hohnsteiner im strömenden Regen öffentlich gestellt, auf die der Landrat noch keine Antworten hat, da noch nichts entschieden ist.
Redner betonten, dass die Burg ein Touristenmagnet und ein Veranstaltungsort in der Stadt sei und dies auch bleiben solle.
Die Sächsische Zeitung schreibt weiter: „Die Debatten (…) schienen vielen Anwesenden aber in erster Linie ein willkommener Anlass, um generell gegen die Asylpolitik auf die Straße zu gehen„.
Am Rande der Veranstaltung zeigten Mitglieder der „AG Asyl Hohnstein“ mit einem Plakat, dass die Sächsische Schweiz auch bunt ist.
Auf der Facebookseite des Museums Burg Hohnstein entbrannte unter einem Artikel der Sächsische Zeitung eine heftige, mit Ausfällen gegen Asylbewerber gespickte Diskussion.
Burg Hohnstein liegt auf einer Sandsteinplatte, 140 Meter über dem Polenztal. Sie ist nur über den Marktplatz des Städtchens zu erreichen. Die Zufahrt für Autos ist gesperrt, Motorräder dürfen allerdings hoch.
Die Burg wurde um 1200 als böhmische Befestigung gegen die Markgrafschaft Meissen errichtet, damals noch aus Holz. 1443 fiel die Burg an Kursachsen. Die sächsischen Kurfürsten nutzen die Burg, wenn sie in der Gegend auf die Jagd nach Wild (und Lachsen) gingen.
Die Gebäude stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert – und erwiesen sich als widerstandsfähig. 1639 schafften es die Schweden nicht, Burg Hohnstein einzunehmen.
1861 wurde die Burg zum Gefängnis, nach dem Ersten Weltkrieg kurzzeitig zum Jugendgefängnis. 1925 ging die Entwicklung dann in eine andere Richtung: Burg Hohnberg öffnete als größte Jugendherberge Deutschlands mit etwa 1000 Schlafplätzen.
Die Nazis schlossen die Herberge und pferchten 1933/34 etwa 5600 politische Gefangene in der Burg ein. 1935 öffnete die Hitlerjugend hier eine „Reichsjugendherberge“. Im Krieg wurde die Burg zum Kriegsgefangenenlager.
Zu DDR-Zeiten öffnete dann die Herberge wieder. Als die SED-Herrschaft bröckelte, planten die Machthaber noch, auf der Burg ein Internierungslager für 890 politische Gegner einzurichten. Dazu kam es dann nicht mehr.
Heute ist die Burg ein Jugendgästehaus mit 160 Betten (Biker sind ausdrücklich willkommen). Das Burgmuseum zeigt die Geschichte der Burg und der Stadt. In der Naturkundeausstellung kann man sich über das Leben von Fledermäusen und Lachsen informiere.
Ein Besuchermagnet ist auch der Aussichtsturm, der einen weiten Blick über die umliegenden Sandsteinfelsen bietet (Link zur Website der Burg).
Weiterlesen:
Anja Weber schreibt in der Sächsische Zeitung ausführlich: „Ratlos in Hohnstein“
Außerdem hat Anja Weber einen Artikel über die Veranstaltung auf dem Marktplatz verfasst: „Kundgebung gegen Flüchtlingslager auf Burg Hohnstein“
Ein weiterer Artikel der Autorin: „Verliert der Karneval seine Bühne?“
Hallo ich biete für 8 bis 10 Flüchtlingen aus der Ukraine mit Haustieren eine Wohnmöglichkeit auf dem Lande auf einem Bauernhof in der Gemeinde 01848 Hohnstein , falls ihnen vielleicht Flüchtlingsfamilien mit Kindern und Haustieren bekannt sind , dann bitte bei mir melden falls die Familien aufs Land möchten , oder gar vom Land kommen ,meine Handynr . 01624801518
findet irgend ein anderes Quartier, aber lasst die Burg den Touristen und menschen aus unseren Land das Signal „wir wohnen in einer Burg hat wieder Sogwirkung von Tausenden „bitte !!!!!!!!!!!!!!! nehmt uns nicht alles bitte !!!!
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