Dummerweise befindet sich das Schloss (nicht zu verwechseln mit dem „Rheinsberg“ des jungen Alten Fritz) ziemlich genau in der Mitte des Freistaats Sachen, zwischen Freiberg und Meißen.
Der spanische Besitzer hat inzwischen die Hoffnung aufgeben, hier ein Hotel betreiben zu können, und will die Denkmaimmobilie mit 62 Zimmern seit Jahren loswerden.
Die Bürgerinitiative Kulturerbe Reinsberg setzt sich mit Aktionen für den Erhalt des Schlosses ein und bringt das Thema so immer wieder in die Lokalzeitung „Freie Presse“ (die offenbar nur leider nicht von kapitalkräftigen Schlossrettern gelesen wird).
Das Schloss geht auf eine Burg aus der Zeit um 1260 zurück. Der Ort – ein Steilhang über dem Flüsschen Bobritzsch – war gut zu verteidigen. Die ungeschützte Ostseite wurde durch einen Graben mit Zugbrücke gesichert.
Ab 1404 und bis zur Enteignung 1945 hatte hier die Familie von Schönberg das Sagen. Letzter adeliger Besitzer von Schloss und Gut Oberreinsberg war Wolf Erich von Schönberg.
Zu DDR-Zeiten wurde das dreistöckige Schloss vom „Kombinat Schwarze Pumpe“ als Ferienheim genutzt und teilweise saniert. In den Räumen wurde außerdem Unterricht abgehalten und die eine oder andere Hochzeit gefeiert.
Nach der Wende ging es in Privatbesitz über. Aus dem Ferienheim wurde ein Hotel, das bis 1995 in Betrieb war. Seitdem steht das Schloss leer.
Die Schlossgebäude gruppieren sich um einen offenen Innenhof. Hier ist die Struktur der alten Burg noch teilweise erhalten geblieben. Die Burg liegt in einem öffentlich zugänglichen Park.
„Größerer Renovierungsbedarf“
Laut Makler besteht nun „ein größerer Renovierungsbedarf, speziell in den oberen Stockwerken“.
Die Bürgerinitiative könnte sich vorstellen, dass sich eine Nutzungsgemeinschaft aus Stiftungen, Institutionen und einer Gastbetriebsgesellschaft zusammenfinden, das Hotel kauft und dort ein Museum und ein Restaurant einrichtet.
Weiterlesen:
Die Anzeige bei Immowelt „Mittelalterliche Burg bei Dresden“ ist inzwischen offline.
Mehr zur Geschichte des Schlosses findet sich auf der Seite der Familie von Schönerg.
Ein Gedanke zu „Schloss Reinsberg soll 850.000 Euro kosten“
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