Für Schloss Landberg in Meiningen (Thüringen) wird ein neuer Besitzer gesucht. 4,5 Millionen Euro soll das einstige Lustschloss der Herzöge von Sachsen-Meiningen (und spätere DDR-Luxushotel) kosten.
Verkäufer des neogotischen Ex-Vier-Sterne-Hauses mit sieben Suiten und 13 Gästezimmern ist die gemeinnützige Stiftung Meininger Baudenkmäler. Das meldet der MDR. Mit dem Geld sollen andere Immobilien im Besitz der Stiftung saniert werden.
Als internationaler Makler fungiert die auf Nobelimmobilien spezialisierte Firma Sotheby’s Real Estate aus London. Das Unternehmen soll speziell in Russland, China und den USA nach vermögenden Schloss-Fans suchen. Aber auch deutsche Makler haben die Immobilie (schon länger) im Angebot.
Die Stiftung hatte bereits vergeblich versucht, das Schloss von 1840 für neun Millionen Euro an den gut betuchten Käufer zu bringen.
Das Schloss steht an der Stelle der Burg Landeswehre aus der Zeit um das Jahr 1100. Diese ereilte 1525 das Schicksal in Form eines aufgebrachten Bauernhaufens, der die Werra entlangzog und die verhassten Zwingburgen in Flammen aufgehen ließ.
Den mächtigen Bergfried konnten allerdings auch die Bauern nicht knacken. Er stand die nächsten 160 Jahre mahnend auf dem Felskegel im Werratal.
Dann, 1685, wollten die frischgebackenen Herzöge von Sachsen-Meiningen an die Steine des Turms, um sie für ihr Residenzschloss im nahen Meiningen zu verwenden. Also wurde der Turm gesprengt.
Das ging allerdings schief. Der Bau sackte zwar zusammen, brach aber nicht auseinander. Die Stein-Sucher zogen ab. Der geborstene, schräg stehende Bergfried-Stumpf ist heute noch zu sehen.
1836 bis 1840 ließ Herzog Bernhard II. hier nach britischem Vorbild ein Lustschloss hochziehen. Den Bergfried integrierte er in die Anlage. Das Schloss wurde zum beliebten Ausflugsziel. Erst nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Bürger ausgesperrt.
Ab 1920 gehörte es einem Kaufmann aus New York, der aber auch nicht allzuviel damit anzufangen wusste.
Die DDR enteignete die letzten Besitzer nach 1945 und richtete ein Erholungsheim ein, aus dem in den 1970er Jahren ein Luxushotel wurde.
Nach der Wende kaufte ein Nachfahre der Erbauer, Prinz Friedrich-Ernst von Sachsen-Meiningen, das Schloss und führte den Hotelbetrieb weiter. 1997 verkaufte er an Uwe Klein. Dieser überführte die Immobilie in eine Stiftung, deren Vorsitzender er ist.
Klein modernisierte das Hotel, musste es aber 2014 schließen, da die für den wirtschaftlichen Betrieb nötige Auslastung nicht erreicht wurde. Unabhängig vom Schlossverlauf wird auch weiter ein neuer Pächter für das Schlosshotel gesucht.
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Der MDR meldete exklusiv: „Schloss Landsberg steht international zum Verkauf“ (Artikel nicht mehr online). Alle Meldungen anderer beziehen sich auf eine dpa-Meldung, die sich auf den MDR beruft.
Anne Lachmann schreibt in „Die Welt“: „Warum niemand dieses Traumschloss kaufen will“