Gute Nachrichten für die Festung Wülzburg im Altmühltal: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligt sich erneut an der Instandsetzung der Hohenzollern-Veste.
Die Stiftung stellt für die Teilinstandsetzung der Bastionen Krebs, Kaltes Eck und Jungfrau 50.000 Euro zur Verfügung. Das meldet die DSD per Pressemitteilung.
Das gewaltige, fünfeckige Festungswerk der Wülzburg stammt aus dem späten 16. Jahrhundert und gilt als Musterbeispiel einer Artilleriebefestigung dieser Zeit.
Wegen des recht vollständigen Erhaltungszustands ist die völlig selbständige, nicht an eine Stadtbefestigung angeschlossene Renaissance-Fortifikation nach Ansicht des Bayerischen Landesdenkmalamtes von europäischer Bedeutung.
Bis 1588 befand sich auf dem Bauplatz der Festung, auf der mit 628 Meter höchsten Bergkuppe der Frankenalb, ein vermutlich im 11. Jahrhundert gegründetes Benediktinerkloster. Nach der Reformation wurde unter Markgraf Georg Friedrich dem Älteren von Brandenburg-Ansbach als Pendant zur Kulmbacher Plassenburg die Festung errichtet.
Eine zentrisch zum Festungsfünfeck liegende Schlossanlage wurde nie verwirklicht, es wurden nur die ersten beiden Schlossflügel errichtet. Es entstand jedoch damit ein typisches dreistöckiges Renaissanceschloss mit Schopfwalmdächern.
Burg Hohenstein in Franken liegt auf einem steilen Dolomiten-Felssporn hoch über Hohenstein. Sie gilt als eines der Wahrzeichen des Nürnberger Landes.
Der Dachstuhl stammt aus der Erbauungszeit um die Mitte des 17. Jahrhunderts, der 130 Meter tiefe Brunnen im natürlichen Felsen ist mit seinem Hebewerk eine singuläre technische Lösung. Ebenso ist die inzwischen sanierte Ludwigs-Zisterne in der Hofmitte technikgeschichtlich einzigartig.
Die Burg war 1870/71 und im Ersten und Zweiten Weltkrieg Kriegsgefangenenlager. Von 1946 bis 1952 diente die Anlage als Vertriebenenlager, von 1969 bis 2000 war hier eine Hauswirtschaftsschule mit Internat untergebracht.
Derzeit beherbergt die Wülzburg in der Obhut der Rummelsburger Diakonie auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.
Seit 25 Jahren unternimmt die Stadt Weißenburg mit Hilfe des Freistaats Bayern und des Bezirks Mittelfranken Schritte, um die Schäden durch eindringendes Wasser am Mauerwerk und an den Gewölben der Bastionen und Kurtinen zu beseitigen.
Derzeit werden die einsturzgefährdeten Mauerpartien abgetragen und mit in der Region gebrochenem Stein wieder aufgebaut.
Edelstahlmatten rückverankern die Vormauerschale mit der tragenden Konstruktion, die Mauerkrone wird durch einen betonierten Ringanker an der Konstruktion gehalten. Die Festung Wülzburg gehört seit 2001 zu den über 300 Projekten, die die private Denkmalstiftung fördern konnte.
Dieser Artikel beruht auf einer Pressemitteilung der Stiftung Denkmalschutz: „DSD fördert Festung Wülzburg in Weißenburg“ (nicht mehr online verfügbar).