Für ihn heißt das, Ausspannen im Stauffenbgerschen Schloss im beschaulichen Albstadt-Lautlingen.
Hierhin zog die Familie im Sommer aus dem schwülen Stuttgart. Stauffenberg verbrachte mit seinen Brüdern unbeschwerte Stunden auf der Schwäbischen Alb.
Dem Schwerverletzten leistet jetzt auch wieder sein Bruder Berthold Gesellschaft. Berthold pflegt schon seit Jahren Kontakten zum Widerstand gegen das NS-Regime. Auch der Germanist Rudolf Fahrner kommt hinzu.
Bei den Stauffenberg-Brüdern reifte in dieser Zeit der Gedanke, dass ein besseres Deutschland nur ohne das NS-Regime und Hitler denkbar war.
Im Anschluss an die Wochen im Schloss ließ sich Stauffenberg im Herbst 1943 nach Berlin versetzen. Dort baute er Kontakte zur Gruppe um General Friedrich Olbricht und Henning von Tresckow auf – die späteren Mitverschwörer beim Attentat am 20. Juli.
Sein Bruder Berthold wurde nach einem Schauprozess drei Wochen später hingerichtet, Rudolf Fahrner überlebte.
Unmittelbar nach dem Krieg öffnete Stauffenbergs Mutter Gräfin Caroline das Schloss für die Frauen von Lautlingen, um sie vor Übergriffen durch französische Besatzungssoldaten zu schützen.
Sie wurde dafür später mit der Ehrenbürgerschaft von Lautlingen ausgezeichnet.
Diese beleuchtet den Werdegang Stauffenbergs und seine Einstellung zum NS-Regime bis zum Widerstand gegen Hitler. Öffnungszeiten sind mittwochs, samstags, sonntags und an Feiertagen von 14 bis 17 Uhr (und nach Vereinbarung). Der Eintritt beträgt zwei Euro für Erwachsene und einen Euro für Kinder.
Jedes Jahr am 20. Juli wird hier der Widerstandskämpfer in einer Feierstunde gedacht.
Die Stauffenbergs waren seit 1625 Herren der kleinen Herrschaft Lautlingen. 1805 übernahm Württemberg das Kommando, der Familienbesitz blieb allerdings erhalten.
Das heutige dreigeschossige und eher schlichte Stauffenberg-Schloss ließ die Familie 1846 an Stelle eines Fachwerk-Vorgängerbaus aus dem frühen 16. Jahrhundert errichten.
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Mehr zur Stauffenberg-Gedenkstätte auf Albstadt.de.
Dagmar Stuhrmann schreibt in der Hohenzollerischen Zeitung: „Auf Stauffenbergs Spuren“ (leider nicht mehr online)