Mit dem dabei erzielten Gewinn tat er etwas in der Hightech-Branche eher Ungewöhnliches: Er kaufte eine Burg im Mittelrheintal, die Burg Rheineck, und startete eine grundlegende Restaurierung.
Damit konservierte Krause ein Stück mittelalterlicher Geschichte, das sonst heute wohl arg alt aussehen würde.
Burg im Mittelpunkt der Politik
Die Ursprünge der Burg liegen im 11. Jahrhundert im Auftrag des Pfalzgrafen bei Rhein (später Kurfürsten der Pfalz). Die einstige Anlage wurde allerdings 1151 durch König Konrad III. zerstört.
Alte Rechte am Niederrhein und an der Mosel konnten da sehr nützlich sein. Und der Besitz der Burg Rheineck durch die Pfalzgrafen war so eine Sache, die er gerne wieder herstellen wollte, auch mit Gewalt.
Die Gelegenheit schien günstig: Der Kölner Erzbischof (und zugleich Reichskanzler) Rainald von Dassel war mit dem Kaiser nach Italien geritten. Während Konrad sein Heer zusammenzog, bekamen die Kölner Wind von dem bevorstehenden Angriff und schickten Boten über die Alpen.
Die angekündigte Schlacht
Dieser Schritt erzürnte Konrad, der dem Bischof prompt eine Schlacht ankündigte, um die Vorherrschaft am Rhein einfürallemal zu klären. Bei Andernach nahe von Burg Rheineck sollten die Heere aufeinandertreffen.
Die Kölner rückten daraufhin mit Ross und Reiter an ihre Südgrenze. Ihr Aufgebot war offenbar derart beeindruckend, dass der Staufer sich nicht zur Schlacht traute.
Als Kaiser Barbarossa das Vorgehen seines Kanzlers gegen den eigenen Bruder in der „Rheinecker Fehde“ beim nächsten Reichstag ausdrücklich guthieß, rastete Konrad regelrecht aus und beleidigte Kaiser und Kaiserin übelst. Die Brüder redeten jahrelang nicht mehr miteinander.
Wechselnde Herren auf Burg Rheineck
Er gründete zum Beispiel die Stadt Heidelberg. Rainald von Dassel wurde vom Kaiser für seine Dienste reich beschenkt: Unter anderem mit den in Mailand gestohlenen „Überresten den Heiligen Drei Könige“.
Auf der Burg hatten in den Folgejahren wechselnde Burggrafen das Sagen. 1654 kauften die österreichischen Grafen von Sinzendorf die Burg, womit sie in den Hochadel des Reiches aufstiegen.
Zwei Mal wurde die Burg noch zerstört: 1698 durch französische Truppen und 1785 durch einen Brand. 1805 enteigneten die Franzosen den letzten Burggrafen und verkauften das Gemäuer an Oberförster Wenceslaus Schurp, den Sohn des früheren Verwalters.
Als der napoleonische Spuk vorbei war, fiel die Gegend an das fernde Preußen, und die Rheinromantik begann. 1832 kaufte der wohlhabende und tiefreligiöse Bankierssohn August von Bethmann-Hollweg der Witwe Schurp die Burg für 20.000 Taler ab. Sein Enkel sollte später unter Kaiser Wilhelm II. deutscher Reichskanzler werden.
Im preußischen Staatsdienst machte der 1840 geadelte von Bethmann-Hollweg Karriere – bis hin zum Amt des preußischen Kultusministers unter Bismarck.
Seinen Lebensabend verbrachte der Jurist auf Burg Rheineck, wo er 1877 starb. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Burg Rheineck zum Touristenmagneten. Es gab ein Burgrestaurant, Führungen, Turmbesteigungen, ein Sessellift führte hoch. Auf der Burg wurde ein Schulungszentrum betrieben.
1975 kaufte der als „Burgenkönig“ bekannte Investor Herbert Hillebrand die Rheinfels und steckte Millionen D-Mark in die Sanierung und den Ausbau der Räume mit italienischem Marmor.
Leider überstieg das Projekt seine Kräfte, und Hillebrand musste verkaufen.
Mit 19 nach Kalifornien
Seitdem ist die Burg öffentlich nicht mehr zugänglich (das ist zum einen verständlich, zum anderen natürlich schade).
Mehr zur Rheinecker Fehde im Eintrag zu Konrad von Staufen in der Deutschen Biographie. Weitere Informationen zur Geschichte der Burg im Eintrag im AW-Wiki.