Der Ritter Gerlach von Dollendorf hatte sich hier im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts einen wehrhaften, 28,5 Meter hohen Wohnturm aus Bruchstein bauen lassen. Man lag an der Grenze des Kölner Erzbistums zu Jülich und war streng „kölsch“ gesinnt.
Dummerweise verlor der Kölner Erzbischof dann 1288 die Schlacht bei Worringen. Das hatte die Gründung der Stadt Düsseldorf zur Folge – und Jülich schluckte die Grenzburgen. Kirspenich war nun ein Jülicher Lehen.
Um das Jahr 1300 wurde der Wohnturm durch eine zusätzliche Befestigung geschützt, die Vorburg. Das barocke Wohnhaus, das sich heute an den mittelalterlichen Wehrturm anschließt, entstand erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts.
Burg-Verkauf für 600 Taler
Am 17. September 1850 wechselte die Burg für 600 Reichstaler aus adeligem in bürgerlichen Besitz: Peter-Joesf Wirtz kaufte sie dem Oberstleutnant von Zschüchen ab und eröffnete eine Gastwirtschaft.
Heute ist die Burg weiter in Privatbesitz (zuletzt wurde die Anlage in den 1990er-Jahren umfassend saniert). Sie steht für Tagungen und speziel Hochzeitsfeiern offen.
Auf der Burg-Homepage liest man von ca. 30 Hochzeiten pro Jahr. In den 500 Quadratmeter großen Burgsaal passen bei Galabestuhlung 180 Gäste an Achter-Tischen. Fürs kleine Kirspenich eine ganze Menge…
Eine Hochzeit auf Burg Kirspenich im Video:
Luftaufnahmen der Burg: