Die Festung Kufstein in Tirol bekommt eine neue Attraktion – und ein Besucherzentrum. Zur Vorbereitung wird zurzeit ein Zugang zu den Luftschutzstollen im Festungsberg geschaffen. Angesichts des harten Gesteins (Dolomit) wird der neue Eingang freigesprengt.
Er wird dann 25 Meter tief in den Berg hineinführen und dort auf das weitverzweigte Stollensystem treffen. Die Sprengungen sollen etwa zwei Wochen lang dauern.
Der Bauplatz wurde zuvor gründlich archäologisch untersucht. Dabei kam auch ein altes Fundament ans Licht. Die Umbaumaßnahmen sollen etwa drei Jahre dauern.
Festung zwischen Bayern und Tirol
Die mächtige Festung Kufstein stand jahrhundertelang im Spannungsfeld zwischen Bayern und Tirol. 1504 wurde die Vorgängerbefestigung von Kaiser Maximilian persönlich belagert und erobert. Der Habsburger ließ die Festungswerke anschließend neu errichten.
Der Schriftsteller Ferenc Kazinczy (1759-1831) verarbeitete seine Haftzeit in einem „Tagebuch meiner Gefangenschaft“. Der Zellentrakt ist erhalten.
Heute gehört die Festung der Stadt Kufstein. Den beschwerlichen Aufstieg kann man sich übrigens schenken, wenn man bequem mit dem Schrägaufzug hochfährt.
Die Festung behergt noch das Festungs- und Heimatmuseum und das Museum im Bürgerturm (mit Exponaten zur Geschichte der Tiroler Kaiserjäger und der Tiroler Schützen).
Die Festung ist überregional als Veranstaltungsort für Konzerte bekannt. Diese finden im Bereich der überdachten Josefsburg statt.
Weiterlesen:
Mehr zu den Sprengungen auf der Festung und ihren Hintergründen:
In der Tiroler Tageszeitung schreibt Michael Mader: „Auf der Festung wird gesprengt“
Mein Bezirk.at schreibt: „Sprengungen bei der Kufsteiner Festung“
Hier ein „Trailer“ zur Festung: