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Keltische Mauern auf Schwäbischer Alb entdeckt



Die Mauern stammen aus der Zeit der Kelten / Foto: Landesamt für Denkmalschutz
Die Mauern stammen aus der Zeit der Kelten / Foto: Landesamt für Denkmalpflege

Die langhaarigen Kelten fühlten sich pudelwohl in Schwaben: Nur zehn Kilometer von der einstigen Keltenfestung Heuneburg haben Archäologen des Regierungspräsidiums Stuttgart eine sensationell gut erhaltene keltische Befestigung entdeckt.

Zum Fund gehört eine Opferstelle mit ein paar Skeletten von Opfern des Kelten-Kults. Der Ort liegt bei Langenenslingen im Kreis Biberach auf der schwäbischen Alb.


Zehn Kilometer vom Fundort lag die keltische Heuneburg / Foto: Wikipedia / Leporello / CC-BY-SA 3.0
Zehn Kilometer vom Fundort lag die keltische Heuneburg / Foto: Wikipedia / Leporello / CC-BY-SA 3.0
Die Gegend ist im Volksmund als „Alte Burg“ bekannt, die Mauerreste liegen offen im Gelände. Bloß wusste man bisher nicht, wie alt die Relikte wirklich sind.

Archäologen des Landesamts für Denkmalpflege unter Leitung von Prof. Dr. Dirk Krausse und Dr. Leif Hansen graben seit 2014 im Bereich der Oberen Donau.

Auf dem „Alte Burg“ genannten, plateauartigen Ausläufer der Schwäbischen Alb, stießen sie im Oktober 2014 überraschend auf eine mindestens vier Meter hoch erhaltene „monumentale Steinmauer“.

Sie begrenzt einen gut zwei Hektar großen Bergsporn, der vor circa 2500 Jahren durch die frühkeltischen Erbauer vollkommen umgestaltet wurde.

Opferschacht mit Skeletten

Wie die Entdeckung eines Opferschachts mit menschlichen Skelettreste zeigt, diente dieses gigantische Bauwerk bis ins 3. Jahrhundert v. Chr. als Kultplatz.

Der Ort Langenenslingen selbst wurde übrigens erst im Jahr 935 urkundlich erwähnt.



Kelten-Kunst aus der Zeit der Funde: Die Skulptur des „Keltenfürsten vom Glauberg / Foto: Wikipedia / Sven Teschke / GFDL 1.2
Die im Oktober 2014 entdeckte, aus Kalksteinen gesetzte Trockenmauer konnte bisher nur im Randbereich freigelegt werden und ist noch nicht abschließend datiert.

Naturwissenschaftliche Untersuchungen an Tierknochen aus dem Mauerbereich sprechen für eine Errichtung der Mauer im 7. bis 5. Jahrhundert vor Christus.

Auch die Keramik- und Metallfunde von der Alte Burg und die Ähnlichkeit der neu entdeckten Mauer mit den Fundamenten der berühmten Lehmziegelmauern des nur rund neun Kilometer südlich gelegenen Fürstensitzes Heuneburg sprechen für eine Entstehung in frühkeltischer Zeit.

Auf der Alten Burg konnten wir die Steinmauer bisher auf einer Höhe von 4,20 Metern freilegen. Die oberen Partien sind jedoch noch im Steinschutt verborgen, so dass die Mauer an einigen Stellen wahrscheinlich noch sechs oder sieben Meter hoch senkrecht steht.

Das ist für den gesamten Raum nördlich der Alpen einzigartig“, sagt Projektleiter Prof. Dirk Krausse.

Die bisherigen Forschungen zeigen, dass die „Alte Burg“ in der frühkeltischen Zeit wahrscheinlich nicht nur unter fortifikatorischen Gesichtspunkten heraussticht, sondern auch eine bedeutende Anlage mit Kultplatzfunktion gewesen sein dürfte.

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Fazit der Archäologen: „Zur Klärung der Beziehungen zur Heuneburg, zu der in der Eisenzeit mit großer Wahrscheinlichkeit Sichtverbindung bestand, bedarf es in den nächsten Jahren jedoch noch weiterer intensiver Forschungen„.

Die Ausgrabungen an der Alten Burg werden fortgesetzt.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung des Regierungspräsidiums Stuttgart: „Archäologen entdecken sensationell gut erhaltene keltische Befestigung“.

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Diverse Medien berichten über den Fund. Von Jana Zahner fasst den aktuellen Stand der Heuneburg-Archäologie im April 2020 auf SWP.de zusammen: „Heuneburg: Siedlungsgebiet der Kelten im Südwesten“ (Link zum Artikel)

Und hier die SWR-Doku „Die Kelten im Südwesten“:



Ein Gedanke zu „Keltische Mauern auf Schwäbischer Alb entdeckt“

  1. Die Anlage wurde in der Dokumentation über Druiden als langgestreckter, ebenmäßig planierter Platz mit angedeuteten Tribünen und einer erhöhten Plattform mit einer Art Weihealtar im 3D rekonstruiert. Es wurde angedeutet, dass dort auch Wagenrennen veranstaltet wurden. War es vielleicht der keltische „Hockenheimring“? Es ist ja bekannt, dass die Kelten begeisterte Wagenfahrer waren, mit Streitwagen fuhren und führende Kenntnisse im Wagenbau besaßen.

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