Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die Fensterrestaurierung am Haupthaus des Wasserschlosses Reelkirchen in Blomberg (Landkreis Lippe in NRW) mit 40.000 Euro. Das Schloss ist für seine französischen Grisailletapeten aus napoleonischer Zeit bekannt.
An der Straße nach Blomberg liegt die von Wassergräben (sogenannten Gräften) umschlossene Anlage Schloss Reelkirchen. Diese wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts von Hermann VIII. von Mengersen gegründet, der seit 1523 das Dorf und die Meierei als Lehen der Paderborner Bischöfe besaß.
Über eine steinerne Gräftenbrücke aus der Zeit um 1798 erreicht man den Schlossbezirk durch eine rundbogige Tordurchfahrt in der langgestreckten Vorburg.
Die feldseitig aus Bruchstein errichtete Vorburg zeigt schießschartenartige Öffnungen und einen Eckturm. Sie stammt im Kern aus der Zeit um 1600 und wurde 1774 umgebaut.
Die Durchfahrt flankieren die aus Werkstein gearbeiteten Reliefwappen von Hermann XIII. von Mengersen und von Agnes Freytag. Hofseitig besteht der Bau aus Fachwerk. Ein wiederverwendeter Balken einer Scheune trägt die Jahreszahl 1550.
Auf der Gräfteninsel liegt ein eingeschossiger Fachwerkbau aus dem 18. Jahrhundert, der als Gärtnerhaus diente. Das symmetrisch gegliederte Herrenhaus entstand 1755. Es erhebt sich auf einem massiven Sockelgeschoss als zweigeschossiger, heute verputzter Fachwerkbau mit Mansarddach und Gauben.
Eine dreiläufige Treppe, die mit Blumen- und Rankenschnitzereien geschmückt ist, erschließt die Diele. Die Aufteilung der Räume im Erd- und Obergeschoss entspricht noch der ursprünglichen Planung.
Bemerkenswert ist das Tapetenzimmer im Obergeschoss mit seinen französischen Grisailletapeten. Sie zeigen drei venezianische Szenen und entstanden vermutlich um 1810. Tapeten dieses Stils sind ausschließlich in Grau, Weiß und Schwarz ausgeführt. Ziemlich monochrom, das Ganze…
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz meint dazu: „Schloss Reelkirchen ist mit dem weitgehend erhaltenen Ensemble und der originalen Raumstruktur ein besonderes Beispiel für die Wohnkultur des ländlichen Adels im 18. und 19. Jahrhundert„.
Das Schloss wurde zuletzt 1975 renoviert. Es befindet sich in Privatbesitz und ist öffentlich leider nicht zugänglich.
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz: „DSD fördert Schloss Reelkirchen in Blomberg“
Lage von Schloss Reelkirchen in Blomberg: