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Burg Hohenstein: Bergfried wurde zum Glockenturm




Burg Hohenstein in der Hersbrucker Alb / Foto: Wikipedia / Klaus M. (Mikmaq) / CC-BY-SA 3.0
Burg Hohenstein in der Hersbrucker Alb / Foto: Wikipedia / Klaus M. (Mikmaq) / CC-BY-SA 3.0

Die Nacht zum 28. Februar 2000 brachte ein Desaster für Burg Hohenstein: Bislang unauffällige Verformungen in der Südwand des Palas rissen auf, die Südwand stürzte ein. Der Teileinsturz brachte den Eigentümer der Burg, den Verschönerungsverein Hohenstein, dazu, nun umso mehr auf Fördergelder für die Sanierung zu drängen.

Mit rund einer Million Euro konnten die Problemzonen schließlich repariert und die Mauer wieder aufgebaut werden. Dafür gab es 2012 das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten.

Aber die Sanierung ist noch lange nicht beendet…

Auf den Stumpf des Bergfrieds wurde im 19. Jahrhundert ein Glockenturm gesetzt / Foto: gemeinfrei
Auf den Stumpf des Bergfrieds wurde im 19. Jahrhundert ein Glockenturm gesetzt / Foto: gemeinfrei

Burg Hohenstein in Franken liegt auf einem steilen Dolomiten-Felssporn hoch über Hohenstein. Sie gilt als eines der Wahrzeichen des Nürnberger Landes.

Ihre Sanierung wird jetzt erneut mit 45.000 Euro durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) gefördert. Das Geld ist für die Restaurierung der Fassaden und Innenräume des Langen Hauses gedacht.

Die Wurzeln der Burg reichen bis ins 11. Jahrhundert. Sie gehörte ursprünglich zum Bistum Bamberg. Nach 1188 ging sie in staufischen Besitz über, nach 1266 an die Wittelsbacher.

1505 ging die Burg an Nürnberg über. Die mittelalterliche Burg wurde im Markgrafenkrieg 1553 zerstört und im 17. Jahrhundert wiederaufgebaut.

1814 fiel die Burg an Bayern. Das Königreich interessierte sich zunächst nur für ihren Wert als Steinbruch. Der Bergfried wurde abgebrochen. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts stoppte König Ludwigs I. den Abriss.

Dass der Bergfried jetzt nur noch als weithin sichtbarer Stumpf herumstand, brachte die Franken dazu, ihn durch einen neuen Aufbau zum Glockenturm zu machen.

Zu den bedeutendsten Gebäuden gehören neben den Wehr- und Umfassungsmauern ein Torbau, ein rechteckiger Turm, das sogenannte Zeughaus sowie der breit gelagerte Wohntrakt, der sogenannte Neue Bau.



Bausubstanz vieler Jahrhunderte

Abends wird Burg Hohenstein angestrahlt /  Foto: Wikipedia / Klaus M. (Mikmaq) / CC-BY-SA 3.0
Abends wird Burg Hohenstein angestrahlt / Foto: Wikipedia / Klaus M. (Mikmaq) / CC-BY-SA 3.0
Neben dem Torbau gibt es eine weitere, etwas tiefer gelegene Toranlage in Nachbarschaft des spätmittelalterlichen Pflegehauses, des sogenannten „Langen Hauses“.

Der Umfang der erhaltenen Bauten geht im Wesentlichen auf die Wiederaufbauphase nach dem zweiten Markgrafenkrieg zurück. Die heutige Anlage besteht aus Bausubstanz nahezu aller Jahrhunderte.

Die Umfassungsmauern reichen in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts, der dreistöckige Kapellenbau wurde im 17. Jahrhundert umgebaut.

Der „Neue Bau“ ist ein Ersatzbau für die 1553 zerstörten Kemenaten, die oberen Geschosse hat man im 19. und 20. Jahrhundert verändert.

Der ehemals fünfgeschossige Turm ist heute ein Stumpf, die ehemals zinnenbekrönte Schildmauer hat sich ohne Wehrgang in Brüstungshöhe erhalten.

In den vergangenen Monaten wurden an Langem Haus und Kapelle das Mauerwerk repariert und der Fugenmörtel ausgebessert oder ergänzt. Die Denkmalschutz-Stiftung teilt mit:
Das beeindruckende Engagement des Verschönerungsvereins, der seine hohe Verantwortung als Denkmaleigentümer wahrnimmt, honoriert die DSD mit der erneuten Förderung„.

Der Verschönerungsverein betreibt auch eine Seite zur Burg Hohenstein

Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz: „Burg Hohenstein erneut Förderprojekt der Denkmalschutzstiftung

Und hier ein paar Drohnen-Bilder der Burg:

Die Lage von Burg Hohenstein bei Kirchensittenbach in Franken: