Die Mini-Gemeinde Falkenberg (943 Einwohner, Landkreis Tirschenreuth) ist seit 2009 stolze Burgbesitzerin: Damals kaufte sie Burg Falkenberg.
Die nötigen Renovierungsarbeiten wurden auf drei Millionen Euro geschätzt. Das kann die Gemeinde ohne massive Unterstützung nicht stemmen.
Inzwischen existiert ein Nutzungskonzept, das auf eine lokale Firma setzt.
Und nun kommt Hilfe von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz: Die Stiftung will sich mit 50.000 Euro an der Restaurierung des Dachraums der Burg beteiligen.
Die Burg Falkenberg liegt spektakulär auf einem Felsen über dem Ort. Es handelt sich um eine Burg mit Burgbering, Halsgraben und Umfassungsmauern, die im Kern aus dem 11. Jahrhundert stammen.
Im 14. Jahrhundert wurde die Burg ausgebaut, nachdem sie 1309 an Kloster Waldsassen verkauft worden war. Östlich und westlich vom Bergfried schließen sich zwei Gebäudekomplexe an, die nördlich durch einen turmartigen Brunnenbau und südlich durch einen turmartigen Torbau ergänzt werden.
Wegen der Lage auf einem Granitfelsen hat die Burg keine Mauern. Die unregelmäßige ovale Anlage gruppiert sich um einen kleinen trapezförmigen Innenhof, in dessen Mitte seit der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts der 14 Meter hohe, quadratische Bergfried steht.
Der äußere Baubestand spiegelt im Wesentlichen den Wehrbau des 15. Jahrhunderts wider. Das Innere dagegen wird durch die ab 1936 eingerichteten Wohnräume und Ausstattungen geprägt, die in neuromantischem und neugotischem Stil gestaltet sind.
Besonders repräsentativ sind die beiden Ritter- und Kapitelsäle im ersten Obergeschoss mit Bohlen-Balkendecken und offenen Kaminen.
Nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg kam es zum Verfall der Anlage, bis im 19. Jahrhundert die Sicherung der Außenmauern zum Erhalt des Denkmals stattfand.
Von 1936 bis 1939 erfolgte ein Ausbau zu Wohnzwecken unter Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg.
Es entstanden neue schiefergedeckte Steildächer nach dem vermuteten mittelalterlichen Bestand. Nach der Hinrichtung des Grafen von der Schulenburg wegen Beteiligung am Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 gelangte die Burg in Reichsbesitz.
Nach der Rückübertragung 1945 an die gräfliche Familie wohnte diese hier, bis sie die Burg dann 2009 an die Marktgemeinde verkaufte.
Nach Jahren des Leerstands plant die Gemeinde Falkenberg nun die Instandsetzung. Als Hauptnutzer engagiert sich ein örtliches Unternehmen, das einen Bedarf an Räumen für Seminare, Gastronomie und Übernachtungen hat.
Bei dem Konzept soll das bestehende Raumgefüge erhalten bleiben und die in den unteren Geschossen befindlichen drei mittelgroßen Räume für Seminare, Veranstaltungen und einer angrenzenden Gastronomie genutzt werden.
Serviceräume werden im Umraum ergänzend eingerichtet. In den obersten Etagen sollen dann Übernachtungszimmer für Gäste geschaffen werden.
Auch das Dach soll ausgebaut, jedoch die Belichtung über Gauben nur hofseitig hergestellt werden. Ferner ist ein Fahrstuhl geplant, der – im Felsen verdeckt – vom Ortsniveau aus bis ins Dach führt.
Diesem Artikel liegt eine Pressemitteilung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zugrunde: „DSD fördert die Burg Falkenberg: Auf Granit gebaut“