Bolko Kissling kauft Schloss Salzau (Archiv 2014)




Schloss Salzau wird doch nicht an Boko Kissling verkauft / Foto: Wikipedia / UphoffHe / Public Domain
(Update Juli 2014: Der hier beschriebene Verkauf des Schlosses ist einige Wochen nach Unterschrift des Kaufvertrags überraschend gescheitert. Mehr dazu hier.)

Bolko Kissling war fast am Ziel: Der Landtag von Schleswig-Holstein hat dem Verkauf von Schloss Salzau an den Hamburger Unternehmer zugestimmt. Als Kaufpreis wurden zwei Millionen Euro vereinbart.

Der Geschäftsmann und begeisterte Polospieler will das seit Jahren leer stehende Schloss nahe des Selenter Sees (Kreis Plön) nach Medienberichten selbst nutzen, es aber auch für ein Musik- und Kulturprogramm öffnen.

Gut Salzau wurde bis 2011 als Landeskulturzentrum betrieben und war bekannt als Spielort des Schleswig-Holstein-Musikfestivals (SHMF). 2012 brannte auch noch die Konzertscheune ab. Das Herrenhaus blieb erhalten.

Das schleswig-holsteinische Finanzministerium hatte den Wert der Anlage vor dem Verkauf auf 3,4 Millionen Euro geschätzt. Das Land zahlte jedoch jährlich 200.000 Euro allein für die Betriebskosten, so dass der Hamburger mit seiner zwei-Millionen-Offerte in Kiel offene Türen einrannte.



Der Rittersitz Salzau wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erstmals erwähnt. Das alte Schloss brannte im 19. Jahrhundert ab und wurde 1881 von Otto von Blome neu errichtet.

Nach Kriegsende fiel der Besitz an die Grafen von Thun und Hohenstein, später an das Land.

Die Landesbehörden riefen das Landeskulturzentrum ins Leben. In der Scheune fand bis 2011 das Festival JazzBaltica statt.

Das Schloss war außerdem Sitz einer von Leonard Bernstein 1987 begründeten internationalen Orchesterakademie des Baltica-Festivals.

Das Festival ist inzwischen nach Niendorf an die Ostsee gezogen und erhält dabei viel Unterstützung durch die Gemeinde Timmendorfer Strand.

Video von Gut Salzau nach dem Brand der Konzertscheune: