Gang unter Burg Stargard entdeckt



Bergfried von Burg Stargard / Foto: Wikipedia / Niteshift (talk) /
Bergfried von Burg Stargard / Foto: Wikipedia   Niteshift (talk) / CC BY 3.0 DE
Wieder ein (mehr oder weniger) geheimnisvoller Gang, der unerwartet unter einer Burg auftaucht: Bei der Sanierung des „Schöpfgangs“ von Burg Stargard an der Mecklenburger Seenplatte sind Arbeiter wenige Meter daneben auf einen bislang unbekannten Gang mit Keramikscherben gestoßen. Das meldet der Nordkurier.

Die 300.000 Euro teure Sanierung des Schöpfgangs, der unter der Burgmauer hindurchführt und Park und Burghof verbindet, ist nun erstmal gestoppt. Archäologen sind jetzt mit der Sicherung des neu entdeckten Stollens beschäftigt, von dem nicht klar ist, wohin er führt.

Der Schöpfgang war 2010 aus Sicherheitsgründen mit einem Bretterzaun verschlossen worden. Durch städtische und Landesmittel und vom Stargarder Burgverein gesammelte Spenden war der für die Sanierung nötige Betrag aufgebracht worden.

Die Burg entstand im 13. Jahrhundert im Zuge der Kolonisation. Der Bergfried der Rundburg ist um 1245 auf einem Fundament aus geschlagenen Findlingen erbaut worden. Seie Mauern sind in Bodenhöhe vier Meter dick. Von oben, aus 27 Meter Höhe, kann man 30 Kilometer weit ins Land schauen. Das Turmverlies reicht 13 Meter tief hinunter.



Zuvorkommenderweise haben die Stargarder laut Förderverein „Reste der Kerkereinrichtung aus dem 17. Jahrhundert rekonstruiert“. 1631 rückte Stargard kurzzeitig als Hauptquartier des Feldherrn Tilly in den Mittelpunkt des Kriegsgeschehens, um anschließend wieder im Dämmerschlaf zu versinken.

Der alte Turm brannte 1647 nach einem Blitzschlag aus und wurde nach Plänen von F. W. Buttler zwischen 1821 und 1823 zum Aussichtsturm umgebaut.

Erhalten hat sich auch die sogenannte alte Münze, ursprünglich eine Brauerei, um dem Burgherrn das Leben im „fernen Osten“ erträglich zu machen. Sie beherbergte von 1963 bis 1990 das Hauptgebäude der Jugendherberge Burg Stargard. 1999 wurde sie als Burggasthof Zur Alten Münze wieder eröffnet (geschlossen im November 2013, schreibt der Nordkurier).

Die Burgkapelle (zu DDR-Zeiten als Kohlenlager genutzt) wurde 2006 teilsaniert und bietet nun mit einer Bühne und Beleuchtung Möglichkeiten für diverse Veranstaltungen, Ausstellungen und Konzerte.

Hier geht’s zum Artikel von Anett Seidel im Nordkurier: „Was öffnet sich denn da unter der Burg?
Hier geht’s zur Homepage des Burgvereins

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