Aufregung in der fahrrad-freundlichen Studentenstadt im schönen Westfalen: Bei Baggerarbeiten auf einem Parkplatz am Münsteraner Schlossplatz ist heute morgen gegen 10 Uhr eine 250-Kilo-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden.
Für die Entschärfung ab 15 Uhr musste das Schloss evakuiert werden. Nach einer halben Stunde war die Bombe unschädlich.
Nach Angaben auf der Stadt-Münster-Homepage wurde ein 300-Meter-Radius um die Fundstelle gesperrt.
Die Fünf-Zentner-Bombe lag für eine Entschärfung eher ungünstig. Der Zünder war laut Kampfmittelräumdienst noch intakt. Glücklicherweise handelte es sich um einen Aufschlag und nicht um einen Säurezünder, der die Bombe auch noch nach Jahrzehnten zur Explosion hätte bringen können. Rund 700 Anwohner mussten während der Entschärfung kurzzeitig ihre Wohnungen verlassen.
Die Feuerwehr erklärte, dass der Blindgänger so nah am Schloss liege, wie bislang keine andere nicht detonierte Fliegerbombe in der Stadt-Geschichte.
Das Fürstbischöfliche Schloss – ein barocker Prachtbau – wurde im Krieg durch Bomben schwer beschädigt. Bereits 1941 hatte ein Bombentreffer den Dachstuhl in Brand gesetzt.
Am 25. März 1945 wurde das Schloss erneut von mehreren Brandbomben getroffen und brannte tagelang, weil die Feuerwehr ihre Geräte nicht durch die von Trümmern und Kratern blockierten Straßen transportieren konnte.
Vom Schloss selbst blieben nach den Bombardements lediglich die Außenmauern weitgehend intakt. Heute wird der wiederaufgebaute Komplex in erster Linie durch die Universität Münster genutzt.
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Hier geht es zu aktuellen Berichten der Westfälischen Nachrichten:
Entwarnung – Die Bombe ist entschärft
„Zünder noch intakt, Entschärfung um 15 Uhr – umfangreiche Evakuierung läuft“
„Bombenfund in Münster: Bereich um Schloss weiträumig abgesperrt“