Eisenach: Marstall von Schloss Wilhelmsthal wird instandgesetzt



Der Marstall von Schloss Wilhelmsthal bei Eisenach ist für die Instandsetzung eingerüstet, Foto: Architekturbüro Deutsch
Der Marstall von Schloss Wilhelmsthal bei Eisenach ist für die Instandsetzung eingerüstet, Foto: Architekturbüro Deutsch

In Schloss und Park Wilhelmsthal bei Eisenach gibt es schon sichtbare Erfolge der Sanierung, aber auch noch viele Problemfälle. Zu letzteren zählt der Marstall mit seinem Uhrturm, der den östlichen Abschluss der Schlossanlage bildet. Sein Zustand ist bedrohlich.

Das soll sich jetzt ändern – und zwar durch eine Spende der Rudolf-Dankwardt-Stiftung in Höhe von 330.000 Euro. Die Sanierung beginnt mit der Abnahme des Turmknopfs. Dann folgen die Zimmererarbeiten. Das gibt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten 2013 in einer Pressemeldung bekannt.

Der Marstall stammt aus der ersten Blütezeit von Schloss Wilhelmsthal ab 1710. Für die Konstruktion von Gebäude und Turm wählte man Fachwerk. Daran sind schwerwiegende Schäden durch Nässe und Schädlinge zu verzeichnen, die schnelles Handeln verlangten. Jetzt sind umfangreiche Maßnahmen notwendig.

Zu Beginn der Arbeiten muss der Turmknopf abgenommen werden. Er ist unter anderem durch Einschusslöcher, von denen man nicht weiß, woher sie stammen, so stark geschädigt, dass er ersetzt werden muss. Zugleich wird die Asbestverkleidung vom Uhrturm abgenommen.

Darunter liegt die historische Holzverkleidung, die für die spätere Wiederherstellung untersucht wird. Dann gehen die Zimmerer ans Werk.



Sie müssen das gesamte Fachwerk von Turm und Marstall in die Kur nehmen, kaputte Bauteile ersetzen und die Konstruktion stabilisieren. Auch die Fundamente der Fachwerkstützen müssen ertüchtigt werden.

Abschließend werden das Marstalldach und die Turmhaube neu gedeckt, und die Turmverkleidung erhält ihre historische Gestalt zurück.

Voraussichtlich im April 2014 soll die Turmhaube mit dem neuen Turmknopf wieder aufgesetzt werden. Dann ist der Marstall mit seinem Uhrturm als prägender Bestandteil der Schlossanlage gerettet. Er bildet das Pendant zum Neuen Schloss mit dem Telemannsaal und den markanten Kolonnaden.

Bis 1941 war die Anlage in herzoglichem Besitz, bevor sie an das Thüringer Finanzministerium verkauft wurde. Die Wehrmacht beschlagnahmte das Gelände 1942 und nutzte es bis Kriegsende als Lazarett

Bis 1993 wurde das Schloss als Kinderheim genutzt und verfiel danach. Seit 2001 ist die denkmalgeschützte Schlossanlage vom Land Thüringen erfolglos zum Verkauf ausgeschrieben. Im Juni 2009 wurde die Liegenschaft von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten übernommen.

Homepage von Schloss und Park Wilhelmstal




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