Krefelder Pferderipper: 17-jähriges Mädchen soll Haupttäterin sein



Der Tierquäler hatte in Moers ein Shetlandpony angegriffen. Das Bild zeigt ein anderes Tier. Bild: Wikipedia/Frederik De Graeve
Der Tierquäler hatte in Moers ein Shetlandpony angegriffen. Das Bild zeigt ein anderes Tier. Bild: Wikipedia/Frederik De Graeve/CC BY 3.0 DE

UPDATE März 2014: Die Polizei weist darauf hin, dass die 2013 verurteilte Krefelderin (damals 17) NICHT für einen neuen Angriff auf ein Pferd in Moers verantwortlich ist. Sie hat ein Alibi.

Neue Wende im Fall des Krefelder Tierquälers: Eine 17-Jährige, die zunächst als Zeugin vernommen wurde, soll sich bei der Polizei in Widersprüche verwickelt und schließlich ein Teilgeständnis abgelegt haben. Das Mädchen soll die Beamten zum Versteck des Kopfes des Schafsbocks aus dem Krefelder Mitmach-Bauernhof Mallewupp geführt haben. Das melden RP, WZ und Bildzeitung übereinstimmend.

Polizei und Staatsanwaltschaft geben lediglich an, eine minderjährige Person als mutmaßlichen Täter verhaftet zu haben. Diese soll Haupttäterin sein. Der Verdacht gegen den zunächst verhafteten Erwachsenen habe sich weiter abgeschwächt. Zwischen beiden konnte bislang keine Verbindung festgestellt werden.

Staatsanwaltschaft und Polizei Krefeld gehen davon aus, dass von „der minderjährigen Person“ aktuell keine weitere Gefahr für Tiere zu befürchten ist (Link zu RP Online). Sie befindet sich nach dem Aufenthalt bei der Polizei in der Obhut ihrer Familie. Zu den anderen Taten schweigt sie. Bei einer Verurteilung droht der Minderjährigen Jugendarrest.


Traar ist ein ländlich geprägter nördlicher Stadtteil von Krefeld - hier: Haus Traar / Foto: Wikipedia/Mgweb
Traar ist ein ländlich geprägter nördlicher Stadtteil von Krefeld – hier: Haus Traar / Foto: Wikipedia/Mgweb/CC BY 3.0 DE
Nun warten Polizei und Staatsanwaltschaft auf die labortechnische Auswertung von gesicherten Spuren erfolgen. Details sollen am Dienstag auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden. Die These von der minderjährigen Haupttäterin wirft allerdings Fragen auf.

Denn zum Abtrennen der den Kopf haltenden Muskelstränge ist sehr viel Kraft nötig, was gegen ein 17-jähriges Mädchen spricht. In den Medien wird daher bereits über einen möglichen Komplizen/eine Komplizin spekuliert. Die Polizei sagt dazu allerdings nichts.

Das Mädchen war von einem Zeugen nahe des Tatorts am Luiter Weg gesehen und angesprochen worden. Sie gab an „zur Arbeit zu fahren“ und radelte weiter. Die Polize suchte sie zunächst als Zeugin, weil sie „den Täter“ eventuell gesehen haben könnte. Nachdem sie von der Polizei über die Medien gesucht wurde, ging sie von sich aus zur Polizei, verwickelte sich dabei allerdings in Widersprüche.

Tierfreunde Demonstrierten während der Pressekonferenz für einen bessereen gesetzlichen Tierschutz /Foto: Stadt Spiegel
Tierfreunde Demonstrierten während der Pressekonferenz für besseren gesetzlichen Tierschutz /Foto: Stadt Spiegel Krefeld

Der Täter /die Täterin hatte die Menschen in Krefeld-Traar wochenlang in Angst versetzt. Neben dem Schafsbock auf dem Mitmach-Bauernhof hatte er ein weidendes Pony auf bestialische Weise erstochen, geköpft und den Kopf mitgenommen. Schopf und Halfter ließen sie er in einer nahen Garagenauffahrt zurück.

Ein Bekennerschreiben hatte die Person in einem Schrank auf dem Mallewupp-Gelände hinterlassen. Unterzeichnet mit: „Euer Tierquäler“. Zuletzt war es vergangene Woche zu einem Messerangriff auf ein Shetland-Pony auf einer Weide in Moers-Kapellen gekommen. Das Tier überlebte mit Verletzungen am Hals und kann schon wieder fressen.

Man darf gespannt sei, ob sich die Bildzeitung jetzt beim zunächst verdächtigen Erwachsenen entschuldigt, den sie als „Irrer Tier-Ripper“ vorverurteilt hatte.