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Burg Kipfenberg stand zum Verkauf (Archiv-Artikel)




Burg Kipfenberg ist für 5,7 Millionen Euro zu haben. Foto: Wkipedia/KBWEi
Burg Kipfenberg war für 5,7 Millionen Euro zu haben. Foto: Wikipedia / KBWEi / Public Domain / Foto oben: Burgerbe.de

Update (Oktober 2013): Die Burg ist inzwischen verkauft worden. Mehr dazu hier im Blog: „Bremer Unternehmer kauft Burg Kipfenberg„.

Einmal Burgherr sein – für 5,7 Millionen kann dieser Wunsch in Erfüllung gehen: Die romanische Burg Kipfenberg, das im 12. Jahrhundert errichtete Wahrzeichen des gleichnamigen Orts in Oberbayern steht zum Verkauf.

Dahinter steckt eine Familiengeschichte: Als die Burg vor 25 Jahren günstig zum Verkauf stand, wollte die Gemeinde sie nicht haben. Statt dessen erwarb der Stuttgarter Unternehmer Peter Schuck die Mittelalter-Immobilie.

In den Ferien ging’s mit Gattin und den zwei Söhnen zum Urlaub auf die Höhenburg. 2009 starb der Besitzer.

Die Familie nutzt die Anlage rund um den 16 Meter hohen Bergfried und den Hexenturm nun nicht mehr so intensiv wie früher und möchte sich langfristig von dem Gemäuer trennen.

Sie hat nun den auf die Vermittlung von derartigen Denkmälern spezialisierten Makler Bernd Neuhäuser eingeschaltet, der aktuell etwa 50 Schlösser und Burgen in seinem Portfolio hat.

Über die Hintergründe des möglichen Burgen-Verkaufs im Altmühltal berichtet der Donaukurier.

Kipfenbergs Bürgermeister kündigte bereits an, dass die Marktgemeinde angesichts der Höhe des geforderten Preises von ihrem Vorkaufsrecht keinen Gebrauch machen werde. Er hofft auf einen verantwortungsbewussten Investor.

Man darf gespannt sein: Auch im Ausland, speziell in Russland ist das Interesse an deutschen Burgen groß. Wobei der Makler gegenüber der Zeitung darauf hinweist, dass ausländische Privatinvestoren eher am Typ „Märchenschloss mit vielen Türmchen“ interessiert seien.


Burg Kipfenberg im Jahr 1815. Ölbild von Domenico Quaglio / Foto: Wikipedia/Public Domain
Burg Kipfenberg im Jahr 1815. Ölbild von Domenico Quaglio / Foto: Wikipedia/Public Domain
Bleibt die Möglichkeit einer gewerblichen Nutzung, etwa als Hotel oder Tagungszentrum. In der Burg befindet sich noch das Kipfenberger Römer- und Bajuwaren-Museum, das den Spuren der Lateiner und Germanen in dieser Gegend vor und hinter dem Limes nachspürt.

Am „Infopoint Limes“ kann man sich im Museum über römische Ziele im Altmühltal informieren. Das Museum dürfte auch unter einem möglichen neuen Besitzer vorerst in der Burg bleiben: Es hat einen Nutzungsvertrag bis 2023.

Die Burg war von 1301 bis zur Säkularisation im Besitz des Hochstifts Eichstätt. 1803 ging sie an Bayern über, das sie an Privatleute verkaufte. 1839 wurde sie größtenteils abgebrochen.

Nur Grundmauern der Ruine und der Bergfried blieben stehen. Zwischendurch gehörte sie einem örtlichen Postboten.




Ihre heutige Gestalt bekam die Anlage von 1914 bis 1925, als sie nach einem Entwurf des Architekten und Burgenforschers Bodo Ebhardt wieder aufgebaut wurde. Ein Besuch ist nur im Museum möglich.

Links:

Und hier geht’s zum Artikel des Donaukuriers: „Kipfenbergs Wahrzeichen zu verkaufen„.

Lesenswert ist auch Laura Stevens Artikel (im „Wal Street Journal“, hier via „Die Welt“): „Deutsche Burgen gibt es schon ab 500.000 Euro

Mehr über die Arbeit von „Burgen-Makler“ Bernd Neuhäuser erfährt man in einem ausführlichen Artikel von Peter Altmann aus der Immobilienbeilage der Berliner Zeitung: „Burg zu verkaufen“ (PDF)