Adeliger saniert Schloss Wildprechtroda



Schloss Wildprechtroda / Foto: Wikipedia/Metilsteiner
Schloss Wildprechtroda / Foto: Wikipedia/Metilsteiner/CC BY-SA 3.0
Es ist eine dieser Geschichten rund um die Deutsche Teilung, die nach Jahrzehnten doch noch ein Happy End haben: Die Familie von Butler war 1945 vor den Sowjets in den Westen geflohen.

Ihren jahrhundertalten  Besitz, Schloss Wildprechtroda im thüringischen Bad Salzungen, riss sich die DDR unter den Nagel, nutzte ihn als Vertriebenenheim und ließ das Gebäude verkommen.

Nach der Wende kauften Otto und Barbara von Butler das Anwesen zurück und begannen mit der aufwendigen Sanierung – unterstützt mit 400.000 Euro von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
Jetzt steht die Renovierung des historischen Gebäudes kurz vor der Vollendung. Darüber schreibt die Thüringer Allgemeine.

Die Geschichte von Bad Salzungen ist eng mit der Familie von Butler (frühere Schreibweise: von Buttlar) verbunden. 1432 erhielten die Herren von Buttlar einen Anteil des Ortsteils Wildprechtroda. Sie zogen ins Alte Schloss, eine Wasserburg, die zuvor der Familie von Frankenstein gehört hatte. Diese Immobilie erwies sich aber weder als bequem noch als repräsentativ.



Das heutige Schloss ließen die Buttlar-Wildprechtroda im 16. Jahrhundert auf den Fundamenten der Wasserburg im italienisch inspirierten Renaissance-Stil errichten.

Der Komplex besteht aus drei Gebäuden um einen Lichthof. Am umgebenden Wassergraben hielt man damals noch fest. 

Als Herren von Wildprechtroda sorgten die von Butlers 1683 auch für den Neubau der im Dreißigjährigen Krieg schwer beschädigten Dorfkirche.

Die DDR ging bekanntlich reichlich ignorant mit ihren Schlössern und Burgen um. Das ungeliebte Erbe aus der Zeit der „imperialistischen preußischen Junker“ wurde gesprengt, abgerissen oder bestenfalls irgendwie zweckentfremdet.

Denkmalschutz war für die SED ein Fremdwort. Schlösser und Herrenhäuser verfielen zu hunderten.

Im Schloss Wildprechtroda ließ das Regime mangels Wohnraum Aussiedler einziehen. Bis zum Ende der DDR wohnten dort 27 Familien.

1996 kauften das Ehepaar Otto von Butlers Geburtshaus zurück und begann mit der Sanierung. Der Kauf erwies sich – anders als bei diversen anderen Objekten, die Spekulanten in die Hände fielen – als Glücksfall für die Immobilie. 2011 zogen sie selbst ins Erdgeschoss des Schlosses ein.



Das Denkmal soll zugänglich sein: In einem Saal können Bürger private Feiern abhalten.

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Und hier der Link zum Artikel der Thüringer Allgemeinen mit dem etwas sperrigen Titel: „Adels-Nachfahre sanierte Renaissance-Schloss in Bad Salzungen