Ende Dezember ist traditionell Zeit für die TV-Weihnachtsmärchen. Und wo sollten die Geschichten von Prinzen, Prinzessinnen, Hexen und wahr werdenden Wünschen besser spielen als auf Schlössern und Burgen?
Im Juni 2018 war auf Schloss Stülpe in Brandenburg Drehstart für „Die Galoschen des Glücks“. Im Mittelpunkt steht der junge Diener Johann (Jonas Lauenstein, bekannt aus „Gute Zeiten, schlechte Zeiten und Notruf Hafenkante), der gern Teil der Herrschaft um Großherzogin Ottilie (Corinna Kirchhoff) wäre.
Dass das Glück in Gestalt von Kammerzofe Lisbeth (Luise von Finkh) viel näher liegt, bemerkt der Domestike nicht die Zofe der Prinzessin ist rettungslos in den Diener verliebt). Man kennt sie aus „Fuck you Göthe 2“. „Die Galoschen des Glücks“: Drehort Schloss Stülpe weiterlesen →
Wenn schon kein Hogwarts-Modell unterm Baum liegt, kann man sich wenigstens ein bisschen Magie-TV ins Wohnzimmer holen: Das ZDF zeigte an Heiligabend 2017 um 16.30 Uhr „Der Zauberlehrling“, ziemlich frei nach J. W. v. Goethe. Eine deutsch-tschechische Märchenverfilmung mit Max Schimmelpfennig und Pauline Rénevier.
Drehorte waren im Frühjahr unter anderem die Görlitzer Altstadt und das Neue Schloss Muskau im Welterbe Fürst-Pückler-Park.
Das große ARD-Weihnachtsmärchen 2016 „Prinz Himmelblau und Fee Lupine“ basiert mal nicht einer Geschichte der Gebrüder Grimm, sondern ist inspiriert von einem Feenmärchen aus der Feder von Christoph Martin Wieland (1733-1813). Fürs Fernsehen wurde der Stoff von Anette Schönberger bearbeitet.
Die Tage nach Weihnachten sind bei den Öffentlich-Rechtlichen Märchenzeit. Da greift man auch gern in die prallgefüllten Filmarchive, in denen viele Geschichten lagern, die auf Schlösser und Burgen gedreht wurden.
Der Hochsommer ist bei den öffentlich-rechtlichen immer auch Drehzeit für die Weihnachtsmärchen: Diesmal rückte das Filmteam von Askania Media im Juli auf Schloss Ehreshoven bei Engelskirchen an.
Der WDR ließ hier „Die Salzprinzessin“ als Teil der ARD-Märchenreihe „Sechs auf einen Streich“ verfilmen (Ausstrahlung: Erster Weihnachtsfeiertag 2015, 14 Uhr).
In den Hauptrollen: Leonie Brill, Leonard Lansink („Wilsberg“), Sophie von Kessel und Elvis Clausen. Das Schloss werden vor allem Fans der Serie „Verbotene Liebe“ kennen: Dort heißt es Schloss Königsbrunn und liegt nicht im Bergischen Land, sondern „bei Düsseldorf“.
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Die Handlung:
Der alte König Christoph (gespielt von einem backenbärtigen Leonard Lansink in ordensbehangener Operettenuniform) will abdanken. Da er ein fortschrittlicher Monarch ist, darf eine seiner drei Töchter erben. Und zwar die, die ihm das schönste Geschenk bringt.
Da entdeckt die Jüngste, Amelie (Leonie Brill), im Wald einen funkelnden Salzkristall – und trifft auch noch den farbigen Prinzen Thabo (Elvis Clausen, bekannt aus dem Tatort „Himmelfahrt“).
Die verstoßene Tochter
Der König findet den ihm offerierten Kristall aber gar nicht so besonders und verstößt die Tochter.
Sie darf erst zurückkehren, wenn Salz wertvoller ist als Gold und Juwelen. Doch die künftige Salzprinzessin findet unverhoffte Hilfe im Wald…
Regie führt Zoltan Spirandelli nach einem Drehbuch von Anja Jabs.
Das öffentlich nicht zugängliche Schloss Ehreshoven liegt im Aggertal zwischen Engelskirchen und Overath. Hervorgegangen ist es aus einer kleinen Burg des 14. Jahrhunderts. Das dreiflügelige Herenhaus und die Vorburg stammten vom Ende des 17. Jahrhunderts.
Mehr als 500 Jahre lang war die Anlage im Besitz der Familie von Nesselrode. Die letzte Vertreterin des alten Geschlechts, Marie-Elisabeth Gräfin von Nesselrode, vermachte das Anwesen schließlich 1920 der wohlhabenden Adels-Genossenschaft Rheinische Ritterschaft, damit diese dort ein adeliges Damenstift einrichte.
Heim für adelige Seniorinnen
Die Ritterschaft richtete das bis heute bestehende „Adels-Altersheim“ Stift Schloss Ehreshoven ein und nimmt dort blaublütige, katholische, ledige/verwitwete Damen ohne Vermögen auf.
Meist verbringen hier Gräfinnen und Baroninnen ihren Lebensabend, deren Familien ihre großen Besitzungen in Pommern, Ostpreußen, Schlesien und dem Gebiet der ehemaligen DDR nach dem Krieg durch Enteignung verloren haben.
Die adeligen Damen haben immer mal wieder Besuch von Filmteams, wenn nicht gerade unumgängliche Corona-Vorsichtsmaßnahmen solche Aktionen unmöglich machen.
Für das ARD-Weihnachtsmärchen von 2017 „Das Wasser des Lebens“ wurde im Juni 2017 ebenfalls auf Schloss Ehreshoven gedreht. Die Märchenverfilmung frei nach den Brüdern Grimm wurde erstmals an Weihnachten 2017 gesendet.
Und auch das Team von ZDF-„Sketch History“ war schon auf Schloss Ehreshoven zu Gast. Der Dachboden des Schlosses wurde dabei kurzerhand zum Bauch eines Sklavenschiffs.
Wer noch mehr Lust auf Weihnachtsmärchen mit Schlössern und Burgen hat: In der ARD wird am 25. Dezember 2023 um 15.30 Uhr „Die verkaufte Prinzessin“ ausgestrahlt.